Eine Sibirische Tigerin wird auf dem Grund eines Teichs in ihrer Anlage im Zoo von Schwerin gefunden. Vermutlich starb sie an den Folgen eines Krampfanfalls. Warum hatte der Tierpark keine Vorkehrungen getroffen?
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Daraufhin seien die Besucherwege abgesperrt worden und der leitende Tierpfleger, der Zootierarzt sowie der Zoodirektor gingen in die Tigeranlage.
Der Körper des Tieres wurde auf dem Grund liegend gefunden und schließlich geborgen. Er soll zur Klärung der Todesursache nach Berlin gebracht werden. Die Tigerin hatte den Angaben nach in den vergangenen Monaten gelegentlich Krampfanfälle. Geplant sei gewesen, in der kommenden Woche Überwachungskameras in ihrem Gehege zu installieren, um die Häufigkeit der Anfälle zu überprüfen, hieß es seitens der Zooverwaltung.
Die Art und Weise, wie Angara verstarb, belaste das ganze Team des Zoos, erklärt Direktor Tim Schikora. „Insbesondere bei den Haupttierpflegerinnen der Tiger, die eine besonders enge und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Schützlingen über Jahre aufgebaut haben, sitzt der Schmerz besonders tief.“
Angara war 2009 im Zoo Leipzig geboren worden. Sie war gemeinsam mit ihren Drillingsgeschwistern Selenga und Taimyr im Frühjahr auf die Welt gekommen und im September getauft worden. 2010 wurde das Tier dann an den Schweriner Zoo abgegeben.
Die Tierrechtsorganisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen die Verwaltung des Tierparks. „Der Unfalltod der Tigerin Angara wäre möglicherweise vermeidbar gewesen“, sagt Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta. „Den Zooverantwortlichen war bekannt, dass sie bereits seit Monaten an Krampfanfällen litt. Dennoch haben sie es versäumt, Schutzmaßnahmen wie etwa das Ablassen von Wasser aus dem Teich zu veranlassen.“
Der Zoo wehrt sich gegen die Vorwürfe. Es sei zuvor nicht notwendig gewesen Schutzmaßnahmen zu treffen und etwa das Wasser im Teich abzulassen. Angara sei „wie gewohnt sicher über den Baumstamm“ gegangen. Auch habe sie regelmäßig gebadet und sei geschwommen.