Was sind die Druckmittel der EU?
Die Extra-Zölle der EU könnten manche US-Unternehmen, empfindlich treffen. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 Sonderzölle auf die Einfuhr von Stahl- und Aluminiumprodukten eingeführt und dies "mit Interessen der nationalen Sicherheit" begründet. Die EU reagierte damals schon mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey und Motorräder - und Hersteller wie Harley-Davidson beklagten negative Auswirkungen.
Man versuche, die USA dort zu treffen, wo es weh tue, sagte ein EU-Beamter am Mittwoch in Brüssel. Das bedeute, dass man eine Liste von Produkten habe, die einen hohen ikonischen und symbolischen Wert besitzen. Um möglichst großen politischen Druck aufzubauen, werden zudem Produkte ins Visier genommen, die aus der Heimat von einflussreichen Parteifreunden Trumps kommen. So soll es etwa neue EU-Zölle auf Sojabohnen geben, die unter anderem in Louisiana, der Heimat von Repräsentantenhaussprecher Mike Johnson, produziert werden.
Warum führt Trump die Zölle überhaupt ein?
Trump will die USA als Produktionsstandort stärken und Handelsdefizite abbauen. Ihm ist es zum Beispiel ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Firmen in der EU. Das betrifft vor allem Deutschland: Hiesige Exporteure verkauften 2024 Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro in die USA, gut zehn Prozent aller deutschen Exporte. Umgekehrt wurden 2024 Waren im Wert von 91,4 Milliarden aus den USA importiert. Die Folge war ein deutscher Rekord-Handelsüberschuss von rund 70 Milliarden Euro mit den USA.
Die EU-Kommission argumentiert, dass die USA aber mehr Dienstleistungen in die EU verkaufen als umgekehrt. Berücksichtige man sowohl Waren als auch Dienstleistungen, habe es etwa 2023 nur einen geringen Überschuss von 48 Milliarden Euro gegeben. Das entspreche drei Prozent des gesamten Handels zwischen den USA und der EU.