Welche hohen Besucher werden erwartet?
Fast alle Staatsoberhäupter der Welt, samt jeweils einem Ehepartner oder sonst einer „Extraperson“, sind eingeladen worden – also in der Regel nur zwei Personen pro Staat. Die Einladungen können, wo erforderlich, auf Regierungschefs oder Botschafter übertragen werden. US-Präsident Joe Biden hat seine Teilnahme ebenso zugesagt, wie es die Präsidenten Frankreichs, Deutschlands, Italiens, der Türkei, Israels, Indiens und zahlloser anderer Staaten haben. Japans Kaiser Naruhito macht sich, gegen seine sonstigen Gewohnheiten, ebenfalls auf die Reise.
Und wer kommt nicht?
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nicht eingeladen worden. Belarus, Syrien und Afghanistan scheiden ebenfalls aus. Iran und Nordkorea sollen, wenn es unbedingt sein muss, einen Botschafter schicken. Kurioserweise hatte das britische Außenministerium Chinas Präsidenten Xi eingeladen, ohne dass der Minister davon etwas wusste. Nun will offenbar Vizepräsident Wang Qishan kommen, statt Xi. Probleme bereitet unterdessen, dass auch der frühere spanische König Juan Carlos anreisen will, der in seiner eigenen Heimat nicht mehr willkommen ist. Von den „regulären“ Royals Europas haben sich praktisch alle angekündigt.
Welche Sicherheitsvorkehrungen sind getroffen worden?
London hat eine gewaltige Polizeioperation vorbereitet. Die Metropolitan Police räumt ein, dass dies „die größte Herausforderung aller Zeiten“ für sie ist. Eine Versammlung so vieler Staats- und Regierungschefs der Erde in einem einzigen Gebäude und danach für eine volle Stunde im Freien auf einer festgelegten Route ist für die Verantwortlichen „der reinste Albtraum“. Von potenziellen Terroranschlägen bis zu außer Kontrolle geratenen Volksaufläufen muss man bei einer Megaveranstaltung wie dieser mit allem rechnen. 10 000 Polizisten und 1500 Soldaten werden am Montag selbst Dienst tun. Der Flughafen Heathrow setzt – um keine Risiken einzugehen und um die Prozessionen nicht zu stören – seine Flüge zeitweise aus.
Und ein Feiertag ist das Ganze auch noch?
Ja – eine Rekordzahl an Menschen aus dem ganzen Land wird in London erwartet. Man befürchtet, dass sich irgendwann auf den Straßen und in den Bahnhöfen nichts mehr bewegt. Notfalls sollen einzelne Stationen geschlossen werden. Für die Briten selbst bringt der Tag zahlreiche Einschränkungen. Lang vereinbarte Arzttermine und Begräbnisse für Normalsterbliche sind abgesagt worden. Viele Geschäfte und Gaststätten bleiben geschlossen. Nur Londons Pubs hoffen, ihre Türen offen halten zu können. Sie bieten, auf großen Bildschirmen, Liveübertragungen des Staatsbegräbnisses an.