Trauerfeier Hof dankt Heinz Zrenner

Heinz Zrenner starb am 18. März. Foto: /Frank Mertel

„Schelm mit Charme“: Bei der Trauerfeier für den Hofer Medien-Pionier nehmen Freunde und Weggefährten Abschied.

 
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Das Bild rechts der Urne zeigt einen Mann, der wie ein gut gelaunter Wanderer auf einer Bank sitzt, kurz verschnauft und in die Kamera lächelt. Das Bild zeichnet den Menschen, den Pfarrer Herwig Dinter am Ende eines Weges sieht: Heinz Zrenner. Der Hofer Medien-Pionier ist am 18. März mit 82 Jahren gestorben, rund 130 Menschen haben am Mittwoch bei der Trauerfeier in der Hofer Dreieinigkeitskirche Abschied von einem Freund genommen.

Links neben der Urne liegen das Bundesverdienstkreuz und die Goldene Bürgermedaille der Stadt Hof. Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien stehen in den Reihen, um einem Adieu zu sagen, der „der Stadt Hof eine Stimme gegeben hat“, wie es Oberbürgermeisterin Eva Döhla formuliert. Der Mann, der Radio Euroherz und TVO aus der Taufe gehoben hat, ist nicht mehr.

Abenteurer und Genießer

„Lieber Heinz“... In Pfarrer Dinter hatte Heinz Zrenner offenbar einen Freund. Einen, der sich des Charakters, des Wesens des Verstorbenen sicher ist. In dieser Stunde fallen viele Charakterisierungen. Für Dinter war er ein Abenteurer, ein Freiheitssuchender, Entdecker, Schelm mit Charme, ein Womanizer, Genießer und manchmal ein sturer Kopf, der es sich in der „Toskana Hofs“, in Krötenbruck, gemütlich eingerichtet hatte. Ein umtriebiger Mann, der gelebt hat. Dessen Tod alle traurig macht. Händels „Lascia ch’io pianga“ – „Lass mich beweinen“ – und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ sind der angemessene musikalische Rahmen.

In der nahezu vollen Kirche sind die Menschen betreten, und sie schmunzeln. Michael Maurer, der für „Pro Hof“ spricht, erinnert an den manchmal staatstragenden, manchmal spitzbübischen Blick des Mitgründers und „begnadeten Kommunikationsmenschen“. Zrenner, der bedeutende Medienmann, habe auf der Überholspur gelebt. „Wo Heinz war, war Leben.“

Einsatz für Hof

Dieses Leben hat Heinz Zrenner für Eva Döhla in die Stadt gebracht. „Kultivator des Hofer Identität“ sei er gewesen. Nicht umsonst habe er die Bürgermedaille bekommen – die Zrenner überaus wichtig war, wie Pfarrer Dinter betont. „Er hat das Selbstbewusstsein der einstigen Arbeiterstadt gestärkt.“ Wo er mit anfasste, habe er kraftvoll und sichtbar etwas erreicht. Es ist, sagte die Oberbürgermeisterin, an den Hofern, Zrenners Impulse und Haltung nachwirken zu lassen.

Einen Freund verloren

„We serve“ – wir helfen – ist der Leitgedanke des Lions-Clubs. Und den habe Heinz Zrenner beherzigt in seinem Leben. Wilhelm Puchta, der Präsident des Hofer Clubs, konnte ihm die Ehrennadel für 25 Jahre im Lions-Club nicht mehr persönlich anstecken, die er so verdient gehabt habe. „Ein Schock“ sei es gewesen, als der Club vom Tod Zrenners hörte. Denn der Hofer habe immer so unverwüstlich gewirkt in seiner offenen und kritischen Art. Einen Freund habe der Club verloren.

Der geht auch Herwig Dinter ab. Der Pfarrer hatte Heinz Zrenner zuletzt im Netto-Markt beim Einkauf getroffen. Zrenner habe sich darauf gefreut, dass man bald wieder gemeinsam feiern könne. Es kam ganz anders. Herwig Dinter: „Heinz, du hast uns gut getan.“

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