Zum Nachfolger Becksteins bestimmten die anwesenden Kämmerer einstimmig Martin Gottschalk aus Neustadt bei Coburg. Er ist seit 25 Jahren in der dortigen Stadtverwaltung tätig. Kronauer übergab dem scheidenden Vorsitzenden des „Kämmerertreffs Oberfranken“, Ulrich Beckstein, ein Präsent und wünschte dem neuen Vorsitzenden Martin Gottschalk viel Erfolg.
Beckstein und Kronauer formulierten vor den Teilnehmern und im Gespräch mit der Frankenpost auch Forderungen der Städte an die Politik. Beckstein hofft auf eine stabile Bezirksumlage. „Wir hoffen, dass der Bezirk angesichts steigender Einnahmen den Basiswert der Bezirksumlage in Höhe von 17,5 Prozent beibehalten und nicht erhöhen wird. Dazu gehört auch eine sparsame Haushaltsführung. Und wir erwarten, dass dann auch die Kreisumlage für die Städte und Gemeinden konstant bleibt. Ziel muss sein, dass die unterste Ebene nicht höher belastet werden darf. Denn die Städte haben keine Möglichkeit einer Umlage, sondern nur die Steuern.“ Zur Energiekrise äußerten sich beide. Beckstein machte deutlich: „Die staatlichen Energiehilfen und Fördermittel müssen auch für die Kommunen greifen.“ Kronauer ergänzt: „Wir sind recht gut durch die Corona-Krise gekommen. Jetzt stehen wir durch Klimaschutz, den Anspruch auf Kitaplätze und Ganztagsbetreuung und die Energiekrise vor neuen Herausforderungen. Die Kommunen brauchen hier die Unterstützung des Staates.“ Staatliche Vorgaben und überhaupt die staatliche Politik sollten allerdings nach Meinung beider langfristiger angelegt sein als derzeit meist. Beckstein kritisierte „ad-hoc-Entscheidungen“ der großen Politik. Diese seien in der Corona-Krise vermehrt aufgetreten und notwendig gewesen, würden jetzt aber so fortgesetzt, monierten beide. „Die Umsetzung vor Ort soll oft in kürzester Zeit erfolgen, oft von heute auf morgen. Das geht so auf Dauer nicht. Wir brauchen planbare Vorgaben.“ Als Beispiel nannte Beckstein das Bürgergeld. „Das ist heute noch nicht entschieden, muss erst in den Vermittlungsausschuss und soll dann ab Januar schon vor Ort umgesetzt werden. So geht das auf Dauer nicht.“