Triathlon Johanni schafft es aufs Treppchen

Ein Fingerzeig an die Konkurrenz von Martin Johanni. Foto:  

Der Hofer Triathlet schafft endlich den lang ersehnten Sprung aufs Siegerpodest. Doch statt Hoyerswerda wollte er eigentlich tausende Kilometer entfernt an den Start gehen.

 
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Hof - Eigentlich wollte Martin Johanni vom Triathlonteam des TSV Wertbau 1860 Hof derzeit in den USA sein: Der Hofer hatte sich für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in St. George im US-Bundesstaat Utah qualifiziert. Nachdem bei seiner ersten WM-Teilnahme 2019 in Nizza ein technischer Defekt eine bessere Platzierung verhindert hatte, richtete er seine komplette Saisonvorbereitung in Absprache mit seinem Trainer Sven Sundberg, einem ehemaligen Profi-Triathleten, auf diesen Wettbewerb aus. Allerdings machen die US-amerikanischen Einreisebestimmungen einen Start unmöglich.

Somit entschied sich Johanni am Knappenman-Triathlon in Hoyerswerda über die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und ein Halbmarathon) zu starten. Bereits in den beiden Vorbereitungswettkämpfen für den Start an der WM hatte er über die Olympische Distanz (1,5/40/10) in Leipzig den elften Platz und in Kitzingen den vierten Platz erzielt – und dabei jeweils neue Bestzeiten von unter zwei Stunden erreicht. Insofern ging er in Hoyerswerda – trotz der starken Konkurrenz – durchaus ambitioniert an den Start. Auf der Schwimmstrecke im Dreiweiberner See spürte er zwar den Trainingsnachteil gegenüber den Profi- und Kaderathleten, denen die Schwimmhallen während der gesamten Coronazeit zur Verfügung gestanden hatte, trotzdem erreichte er eine solide Schwimmzeit von 28:15 Minuten und wechselte auf Platz 5 auf die Radstrecke. Die 30 Kilometer lange Runde, die zwar flach aber aufgrund des teils böigen Windes durchaus anspruchsvoll war, musste dreimal durchfahren werden. Bereits auf der zweiten Runde arbeitet sich Johanni auf Platz zwei vor, überholte dabei auch den amtierenden deutschen Meister über die Olympische Distanz. Nach schnellem Wechsel ging er den abschließenden Halbmarathon an. Der Führende Hannes Butters war an diesem Tag nicht zu schlagen, insofern galt es Platz zwei zu verteidigen. Nach einer soliden Laufleistung von 1:23 Stunden lief er mit einer Gesamtzeit von 3:58:51 Stunden als Zweiter durchs Ziel und erreichte somit den langersehnten Platz auf dem Treppchen.

Und das Ergebnis hatte noch eine Auswirkung: Johannis sagt spontan zu, in einer Staffel bei der Challenge in Roth zu starten – als Radfahrer. Auf 167 Kilometer langen Strecke erzielte er mit 4:13:10 Stunden die fünftschnellste Zeit aller 140 Männerstaffeln. Dies ist umso höher einzuschätzen, da insbesondere in den Staffeln meist Radspezialisten in dieser Disziplin an den Start gehen.

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