Trinkwasser Nagel Sanierung im Quellgebiet spart Kosten

Weit fortgeschritten sind die Arbeiten in der „Neuwelt“ in Nagel. Im Frühjahr stehen nur noch kleinere Maßnahmen an.

 
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Im Winter ruhen die Arbeiten im Quellgebiet. Foto:  

Nagel - Kurz vor dem Abschluss steht die Sanierung des Quellgebiets Ringloh bei Nagel – im Volksmund „Neuwelt“. Die Arbeiten sind jedoch bis voraussichtlich März eingestellt. Das hat Bürgermeister Helmut Voit dem Gemeinderat bei einem Sachstandsbericht zur Wasserversorgung Nagel bekannt gegeben.

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Die Baufirma Roth sei bis Freitag vor einer Woche tätig gewesen, sagte er. „Das Baugeschäft macht einen super Job“, lobte der Rathauschef. Zuletzt seien die Quellen zwei und drei an den Quellsammelschacht drei angeschlossen, die Leitungsgräben wieder abgedeckt worden. Mit den neuen Fassungen und den neuen Leitungen von den Fassungen zu den Quellsammelschächten könnten die Quellschüttungen wieder im vollen Umfang genutzt werden.

Nutzbare Wassermenge steigt

Durch die Erneuerung der Fassungen der Quellen vier und fünf habe sich eine Erhöhung der nutzbaren Wassermenge von 60 Prozent ergeben. Auch seien durch die Erneuerung der Leitungen Luftblaseneinschlüsse aus den Hoch- und Tiefpunkten beseitigt worden. Dies habe dazu geführt, dass die maximal mögliche Wasserentnahme jetzt mit einer um 65 Prozent reduzierten Leistung der Tiefbrunnenpumpe möglich sei. Weniger pumpen bedeute weniger Strom, sagte Voit: „Dadurch sparen wir auf Dauer regelmäßig Kosten.“ Auch an anderen Stellen könne durch Umleitungen und Zusammenschlüsse Strom eingespart werden, da das Wasser auch ohne Pumpeneinsatz laufe.

„Wir haben bereits jetzt mehr Wasser als vorher – und dies, obwohl es in den letzten Jahren weniger Niederschläge gegeben hat“, konstatierte auch Gemeinderat Christopher Söllner, Wasserwart der Gemeinde. Auch sei für die Quellen zwei und drei das Okay eines Labors zum Anschluss ans Netz gekommen. Zudem werde der Brunnen in der Reissingerhöhe durch die erhöhte Schüttung weniger gebraucht, was auch Strom spare, erklärte Söllner. Zufrieden mit dem derzeitigen Ergebnis sagte der Bürgermeister: „Aus heutiger Sicht ist die Wasserversorgung in Nagel für lange Zeit gesichert.“

150 000 Euro für Schuldentilgung

650 000 Euro Stabilisierungshilfen hat die Gemeinde Nagel heuer erhalten. Inzwischen ist auch klar, wofür das Geld verwendet werden muss. Der Bürgermeister teilte mit, dass 150 000 Euro zur Schuldentilgung dienten. Da für die Gemeinde keine Sondertilgungen anstünden, müsse der Betrag für ordentliche Tilgungen verwendet werden. Der größere Betrag von 500 000 Euro müsse als Investitionshilfe in die gemeindliche Grundausstattung gehen. Hier habe die Gemeinde Pflichtaufgaben zu erfüllen, etwa im Straßen- und Brückenbau oder im Schul- und Kindergartenbereich.

„Mit den Bedarfszuweisungen sind zudem eine Reihe von Auflagen und Bedingungen zu erfüllen“, erklärte Voit. So müsse das Haushaltskonsolidierungskonzept bis 31. März 2022 fortgeschrieben werden. „Investitionen im freiwilligen Bereich seien einer kritischen Prüfung zu unterziehen“, heißt es unter anderem in dem neunseitigen Schreiben der Regierung von Oberfranken.

Ein Feldgeschworener mehr

Einstimmig befürwortete das Gremium den Antrag von Alfred Schorm. Der Feldgeschworenenobmann hatte beantragt, die Zahl der Feldgeschworenen von sieben auf acht zu erhöhen. Als achten Mann schlug er Thomas Lindner vor, der 2021 vereidigt werden soll.

Ebenso einstimmig erteilten die Gemeinderäte zwei Bauanträgen das gemeindliche Einvernehmen. So darf ein Bauherr in der Silberhausstraße 42 ein Gästezimmer und eine Terrasse an sein Wohnhaus anbauen. Zudem soll ein Wohnhaus im Wiesengrund 3 saniert, umgebaut und erweitert werden. Ziel ist dabei das „Wiederherstellen, Errichten und Fortsetzen eines landwirtschaftlichen Betriebes“. Auf Nachfrage erklärte Voit, dass dort in Zukunft neben Pferden auch vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gehalten werden sollen.