Trio Benares im Haus Marteau Kunst für die Unabhängigkeit

Sandra Hüttner
Das Trio Benares (von links) mit Prashant Mishra (Tabla, Trommel), Deobrat Mishra (Sitar, gezupfte Landhalslaute) und Roger Hanschel (Saxofon) im Haus Marteau. Foto: Hüttner

Zum Besuch des indischen Generalkonsul spielt das Trio Benares im Haus Marteau. Eine sinnliche Erfahrung für alle Besucher.

 
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Regen braucht’s dringend, nur kommt er wohl immer im unpassenden Moment. Das betraf auch das Konzert vom „Trio Benares“, das auf der Seebühne am Frankenwaldsee geplant war und in den Konzertsaal der internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau verlegt werden musste. „Es ist wichtiger denn je, in Zeiten des Krieges zusammenzukommen und zusammenzuhalten, in Demokratie und Frieden zu leben“, sagte der Lichtenberger Bürgermeister Kristan von Waldenfels (CSU). Anlass des Konzertes war der Besuch des indischen Generalkonsul Mohit Yadav. „Der August ist in Indien ein besonderer Monat, 75 Jahre Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft“, erzählte Generalkonsul Mohit Yadav und ergänzte, dass Indien und Deutschland die gemeinsamen Werte von Freiheit und Demokratie verbinden. „Es gibt für Indien keinen besseren Partner als Deutschland. Und wenn man über Deutschland redet, dann gibt es kein besseres Bundesland als Bayern.“ Der indische Generalkonsul merkte an, dass die Menschen nichts mehr zusammenführe als Kultur und Musik.

Das Konzert mit dem preisgekrönten Trio Benares verzauberte die vielen Gäste, die nicht nur auf den zahlreichen Stühlen Platz genommen hatten, sondern auch mit Sitzkissen auf den Treppenstufen. Das Trio Benares mit Prashant Mishra (Tabla, Trommel), Deobrat Mishra (Sitar, gezupfte Landhalslaute) und Roger Hanschel (Saxofon) gibt es seit 2014. Als Teil einer seit sieben Generationen bestehenden Musikerfamilie hat sich Deobrat Mishra mittlerweile einen prominenten Platz als Sitarspieler unter den Musikern seiner Generation erspielt. Mit seinem 29-jährigen Neffen Prashant Mishra, einem „Rising Star“ der indischen Tablaszene, bildet Deobrat Mishra eine perfekt eingespielte Symbiose. Roger Hanschel, ein Meister seines Instruments und sicherlich einer der extravagantesten Saxofonisten der zeitgenössischen Musik trifft mit seinem warmen Klang und Facettenreichtum auf den sinnlichen und brillanten Sound der Sitar; seine rhythmische Finesse erfährt in der Virtuosität von Prashant Mishras Tablaspiel seine Entsprechung. Das Trio Benares bildete eine perfekte Einheit – spannend, virtuos, sinnlich, schön, was der stetige Zwischenapplaus unterstrich. In der Pause traf indische Kulinarik auf fränkische Braukunst. Unter den Gästen weilten auch Studenten der Fachhochschule Hof, die die Anwesenheit des indischen Generalkonsuls für zahlreiche Fotos nutzten.

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