Tröstau Neue Chance für altes Schulhaus in Leupoldsdorf

Das Alte Schulhaus soll zum Treff für Bürger werden. Foto: /Florian Miedl

Im Tröstauer Ortsteil hat die letzte Gaststätte Ende Mai geschlossen. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für ein lange auf Halde liegendes Projekt.

 
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Tröstau - Das Wirtshaussterben in Franken ist seit Jahren Thema. Seit 1. Juni gibt es auch in Leupoldsdorf keine Gaststätte mehr, nachdem Wirtin und Besitzerin Evelin König ihren „Schlossgasthof“ – vorerst - unwiderruflich geschlossen hat. Schnell darauf reagiert hat der Tröstauer Gemeinderat Reinhard Wölfel, der sich bekanntlich für die Restaurierung und den Erhalt des Alten Schulhaus in Leupoldsdorf seit Jahren stark macht. Mit dem Antrag von Wölfel auf Überarbeitung der Benutzungsordnung für das Projekt beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Auch Veranstaltungen

Der SPD-Gemeinderat bat in seinem Antrag den Gemeinderat, die Verwaltung zu beantragen, die Benutzungsänderung für das Alte Schulhaus Leupoldsdorf zu überarbeiten. Ziel soll demnach sein, das alte Gemäuer künftig auch für Veranstaltungen nutzbar zu machen, die nicht den bisherigen Richtlinien entsprächen. „Wir haben häufig Anfragen gehabt, ob das Schulhaus nicht für Feiern zu mieten ist“, sagte Wölfel. Bei der Bestimmung des ehemaligen Schulhauses als Haus der Ortsvereine“ sei zu dieser Zeit die einhellige Auffassung vertreten worden, dass dadurch keine Konkurrenz zum „Schlossgasthof“ geschaffen werden dürfe. Entsprechend sei eine Benutzungsordnung erlassen worden, die genau definiere, welchem Personenkreis oder welchen Gruppen die Räume zur Verfügung gestellt werden dürften. Diese Vorgaben seien laut Wölfel bisher stets konsequent berücksichtigt worden.

Mit der Schließung der letzten verbliebenen Einkehrmöglichkeit habe sich die Situation entscheidend verändert. Die Besitzerin wolle nach dem Auslaufen der Pandemiebeschränkungen in der Gastronomie ihr Gasthaus weder wiedereröffnen, noch sei eine Verpachtung vorgesehen. „Im Dorf gibt es nun keine Räume mehr für Feiern oder andere Veranstaltungen, bei denen Getränke ausgeschenkt oder Speisen angeboten werden können“, betonte Wölfel.

Sanierung mit Bevölkerung

Deswegen erscheine es notwendig, und inzwischen auch gerechtfertigt, das Schulhaus auch für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Jubiläen und anderen Anlässe zu öffnen. Eine Nutzung für politische Veranstaltungen sei seiner Ansicht nach auszuschließen. Als Muster für eine entsprechende Benutzungsordnung könnten Vorlagen anderer Gemeinden dienen, die entsprechende Erfahrungen mit derartigen Bürgereinrichtungen haben. Mit dem Antrag solle aber auch das Thema „Altes Schulhaus“ und dessen Sanierung wieder mehr in den Fokus der Bevölkerung gerückt werden“, so Wölfel, der damit sein Faible für das Projekt erneut unterstrich. Die geplante Teilsanierung des Alten Schulhauses ist vor zwei Jahren beim Programm „Innen statt außen“ beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) angemeldet worden.

„Ich finde den Antrag gut und möchte ihn unterstützen“, bezog Bürgermeister Rainer Klein Stellung und bedauerte: „Mit dem Schlossgasthof hat Leupoldsdorf sein Herz verloren.“ Er bedauere, akzeptiere aber die Entscheidung von Besitzerin König und ziehe gleichzeitig seinen Hut vor deren Lebensleistung. Es sei heute nicht einfach, eine Gastwirtschaft zu betreiben und diese jahrzehntelang am Laufen zu halten. „Jetzt müssen wir einen Freiraum schaffen und ermöglichen, das öffentliche Zusammenleben weiter zu erhalten“, sagte das Gemeindeoberhaupt. Bernhard Großkopf, Geschäftsleiter der VG Tröstau erklärte, dass in einer der nächsten Sitzungen eine Beschlussfassung zur Abstimmung vorliege.

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