Nötig hätte es die notorisch klamme Sechsämterstadt auf jeden Fall. Kirchenlamitz hat die geringsten Einnahmen pro Kopf im Landkreis. Aber auch die wenigsten Schulden. Das ist in dem Fall von Nachteil, denn hohe Verbindlichkeiten sind eine zentrale Voraussetzung für Stabilisierungshilfen. Diese „Stütze“ erhalten finanzschwache Kommunen vom Freistaat, um ihre Schulden zu verringern. Das hat Kirchenlamitz in den vergangenen Jahren auch getan. Jetzt erfüllt die Stadt die Kriterien nicht mehr, weswegen in der jüngeren Vergangenheit gar keine Anträge mehr gestellt wurden. Diese sind sehr aufwendig für die Verwaltung. An der Gesamtsituation hat sich zwar nichts geändert. Dennoch soll heuer noch einmal die Stabilisierungshilfe beantragt werden. „Versuchen kann man’s. Vielleicht wird’s ja was“, sagte der städtische Kämmerer Reinhard Heublein bei der jüngsten Stadtratssitzung. Möglicherweise zeigt sich der Freistaat angesichts der kommenden Wahlen im Herbst ja großzügig. Er habe die Anträge zum 31. März eingereicht. Die Bearbeitung dürfte mindestens bis zum Herbst dauern, erklärte der städtische Finanzminister, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht.