Rückstand im Training
Franziska Hailmann zeigte in den wenigen Trainingswochen vor den Meisterschaften, dass sie nicht nur eine sehr talentierte und ehrgeizige junge Turnerin ist, sondern auch eine unglaublich fleißige Sportlerin. Sie versuchte zusammen mit ihrer Trainerin Conny Pirl fast alle Geräte mit vollem Ausgangswert zu turnen und wurde dabei von ihrer Trainingsgruppe unterstützt. Trotzdem fuhr sie aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit ohne große Erwartungen zum Wettkampf. Aber schon am ersten Gerät, dem Boden, zeigte die Neunjährige eine Topleistung und turnte unter anderem Akrobatikbahnen mit Salto vorwärts und rückwärts. Noch besser lief es am Sprung, bevor es zu Franziska Hailmanns Lieblingsgerät, dem Stufenbarren, ging. Hier turnte sie genau wie am Sprung die höchste Wertung aller Teilnehmerinnen und zeigte außerdem mit freier Felge auch die schwierigste Übung. So kam es dazu, dass sie als Führende zum abschließenden Gerät, dem Schwebebalken, antrat – eine Situation, mit der im Vorfeld niemand gerechnet hatte. Allerdings zeigte sich dann, wie wichtig gerade am Schwebebalken Wettkampferfahrung und absolvierte Trainingsstunden sind. Nachdem Franziska Hailmann seit fast zwei Jahren keinen Wettkampf mehr geturnt hatte und sie natürlich trotz ihres Trainingsfleißes in wenigen Monaten nicht zwei Jahre Balkentraining aufholen konnte, musste sie noch zwei Turnerinnen aus Monheim vorbeiziehen lassen. Trotzdem war die Freude bei der Neunjährigen und ihrer Trainerin riesengroß, als klar war, dass es trotz aller Widrigkeiten für den ersten Podestplatz bei bayerischen Meisterschaften gereicht hat.