Turnen Podestplatz für TSV-Talent

Eine starke Leistung bei der bayerischen Meisterschaft zeigte Franziska Hailmann. Foto: /Verein

Damit hätte keiner gerechnet: Franziska Hailmann vom TSV 08 Kulmbach schafft es bei den bayerischen Meisterschaften trotz fast zweijähriger Wettkampfpause direkt aufs Podest.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Erst seit März ist es den Turnerinnen des TSV 08 Kulmbach wieder möglich, einem geordneten Trainingsbetrieb nachzugehen. In den letzten beiden Jahren waren die Turnhallen in Kulmbach bis auf wenige Monate für den Trainingsbetrieb geschlossen. Dazu kam, dass ein Auf- und Abbau der fast zwei Tonnen schweren Geräte personell nicht immer möglich war, sodass die Nachwuchstruppe meist nur an einem Gerät trainieren konnte, sich privat traf oder im Freien versuchte sich fit zu halten.

Gerade für die Nachwuchstruppe der fünf- bis achtjährigen Mädchen war dies eine schwierige Zeit. Doch schon die Jüngsten der Talentiade haben mit ihren Top-Ten-Platzierungen gezeigt, was sie trotz dieser Umstände zu leisten im Stande sind. Für Franziska Hailmann war die Situation noch einmal schwieriger, da sie aufgrund ihres Alters nicht mehr die Übungen der Talentiade, sondern schon die sehr anspruchsvollen Übungen der Altersklasse 9 bei den bayerischen Meisterschaften absolvieren musste.

Rückstand im Training

Franziska Hailmann zeigte in den wenigen Trainingswochen vor den Meisterschaften, dass sie nicht nur eine sehr talentierte und ehrgeizige junge Turnerin ist, sondern auch eine unglaublich fleißige Sportlerin. Sie versuchte zusammen mit ihrer Trainerin Conny Pirl fast alle Geräte mit vollem Ausgangswert zu turnen und wurde dabei von ihrer Trainingsgruppe unterstützt. Trotzdem fuhr sie aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit ohne große Erwartungen zum Wettkampf. Aber schon am ersten Gerät, dem Boden, zeigte die Neunjährige eine Topleistung und turnte unter anderem Akrobatikbahnen mit Salto vorwärts und rückwärts. Noch besser lief es am Sprung, bevor es zu Franziska Hailmanns Lieblingsgerät, dem Stufenbarren, ging. Hier turnte sie genau wie am Sprung die höchste Wertung aller Teilnehmerinnen und zeigte außerdem mit freier Felge auch die schwierigste Übung. So kam es dazu, dass sie als Führende zum abschließenden Gerät, dem Schwebebalken, antrat – eine Situation, mit der im Vorfeld niemand gerechnet hatte. Allerdings zeigte sich dann, wie wichtig gerade am Schwebebalken Wettkampferfahrung und absolvierte Trainingsstunden sind. Nachdem Franziska Hailmann seit fast zwei Jahren keinen Wettkampf mehr geturnt hatte und sie natürlich trotz ihres Trainingsfleißes in wenigen Monaten nicht zwei Jahre Balkentraining aufholen konnte, musste sie noch zwei Turnerinnen aus Monheim vorbeiziehen lassen. Trotzdem war die Freude bei der Neunjährigen und ihrer Trainerin riesengroß, als klar war, dass es trotz aller Widrigkeiten für den ersten Podestplatz bei bayerischen Meisterschaften gereicht hat.

Franziska Hailmann und ihre Trainingskolleginnen werden nun weiter die erstklassigen Trainingsmöglichkeiten im Mäximum Gymnasium nutzen, in den nächsten Wochen als Mannschaft in der bayerischen Bezirksliga antreten und dort weitere Wettkampferfahrung sammeln. re

Autor

Bilder