Als sie Ende Oktober 2020 dann „Catcalls of Bayreuth“ auf Instagram gesehen habe, sei sie tiefer in die Materie eingestiegen. „Daraufhin habe ich geschaut, ob es für Hof schon einen Account gibt. Ich wollte meine Geschichten teilen und zeigen, dass so etwas auch bei uns ‚auf dem Land’ passiert. Da es keinen Instagramaccount gab, habe ich einen erstellt“, erzählt sie. Daraufhin sei sie von der Chalkback-Organisation angeschrieben worden, weil sie sich zuerst als offizieller ‚Catcallsof’-Account registrieren lassen musste. Das tat Lisa Bunzel, und nun führt sie seit November vergangenen Jahres die Instagramseite ‚@catcallsofhof’.
Für Frauen und gegen Geschlechterstereotype zu kämpfen, hat sich für Lisa Bunzel ganz natürlich ergeben: „Frau sein bedeutet für mich, gegen das Patriarchat zu sein. Schon seit klein auf muss ich mich mit Vorurteilen herumschlagen und darf mir immer wieder anhören, dass ich angeblich etwas nicht könne, weil ich eine Frau bin oder dass ich Verhaltensweisen ablegen sollte, weil diese zu maskulin seien“, berichtet sie. Nur weil sie als Kind nicht gerne rosa getragen habe oder Puppen lieber mit Stiften angemalt und deren Haare mit einer Schere abgeschnitten habe oder ihre Lieblingsfarbe grün ist und nicht pink, heiße das nicht, dass sie sich jemals männlich gefühlt habe.
„Eine Frau zu sein, heißt für mich , eine Kämpferin zu sein. Kämpfen, dass Klischees weggeräumt werden und Dinge wie Kleidung, Spielsachen, Verhaltensweisen oder Eigenschaften nicht einem Geschlecht zugeordnet werden.“