Überraschung in Selb Tamo gibt Kickers-Trainerposten ab

Mo Tamo ist jetzt wieder ausschließlich ­Trainer der SpVgg Selb 13. Foto: Michael Ott

Mo Tamo gibt das Traineramt beim Landesligisten Kickers Selb wieder ab und konzentriert sich auf den Bezirksligisten SpVgg Selb 13. Neuer Trainer der Kickers wird Waldemar Schneider.

 
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Anfang September hatte Mohammad Tamo bei den Kickers Selb übernommen. Im Rahmen des Fusionsgedankens der Kickers mit SpVgg Selb 13 hatte sich der Trainer des Bezirksligisten der Doppelfunktion gestellt, gleichzeitig auch für den kriselnden Landesligisten als Übungsleiter zu fungieren. Der Herausforderung, zwei Teams zu betreuen, kann sich Tamo jetzt nicht mehr stellen. „Vorgestern haben sich bei mir beruflich neue Aufgaben ergeben, auf die ich mich verstärkt konzentrieren muss“, begründet Tamo die Entscheidung, verweist gleichzeitig jedoch darauf, dass ihm diese Entscheidung nicht leicht falle. „Ich habe die Jungs ins Herz geschlossen. Ich hätte gerne auch weiterhin geholfen und werde die Truppe im Hintergrund auch weiter unterstützen. Aber die Arbeit geht erst mal vor.“

 

Nicht wenige hatten schon anfangs gefragt, ob es überhaupt gut gehen könne, einen Bezirksligisten und einen Landesligisten gleichzeitig zu trainieren. Welche Herausforderung dies darstellt hatte das vergangene Wochenende gezeigt. Zunächst coachte Tamo die SpVgg Selb 13, stand in der Schlussphase im Spiel gegen den FC Rehau sogar auf dem Feld. Anschließend ging es dann direkt zu den Kickers Selb, um im Spiel gegen den SV Mitterteich immerhin noch in der zweiten Halbzeit die Funktion des Trainers zu übernehmen. Dass er sich mit dieser Aufgabe generell übernommen hätte, sieht Tamo nicht so. „Nein es war nicht grundsätzlich zuviel, weil es immer wieder um Fußball ging und um die Zukunft von Selb geht. Da habe ich gerne weitergeholfen und hätte das ebenso gerne weiterhin gemacht. Nur muss sich das natürlich mit meiner beruflichen Situation vereinbaren. Aktuell haben sich da einige Dinge geändert. Ich muss mich jetzt im Job mehr auf neue Aufgaben konzentrieren. Nur unter diesem Aspekt sind zwei Mannschaften jetzt zuviel.“

Sportlich macht sich Tamo keine Sorgen um das derzeitige Landesliga-Schlusslicht. Das Team habe zuletzt sehr ordentliche Leistungen gezeigt und hätte mit etwas mehr Glück daraus auch schon mehr mitgenehmen können. Dass es den Kickers gelingt, sich aus dem Tabellenkeller herauszuarbeiten, daran hat der Übergangstrainer keinen Zweifel. „Es ist eine gute Mannschaft. Die Truppe muss sich jetzt erst mal auf ihre Aufgaben konzentrieren. Das Potenzial ist ganz klar da. Man muss den Jungs einfach vertrauen und sie weiter arbeiten lassen. Und natürlich ist es mit Sicherheit auch nicht schlecht, wenn sie jetzt einen ungeteilten Fokus bekommen.“

Diesen soll künftig Waldemar Schneider als Spielertrainer vermitteln. Schneider war im Zuge der geplanten Zusammenarbeit zwischen den Kickers und den 13ern mit dem Beginn von Tamos Engagement vom Bezirks- zum Landesligisten gewechselt. Stallgeruch hat Schneider auch, ist es doch bereits seine dritte Station bei den Kickers. „Einen besseren Ersatz wie Waldemar Schneider gibt es nicht“, ist auch sein bisheriger Trainer von den Qualitäten seines Nachfolgers überzeugt. „Es freut mich auch sehr für Waldi. Ich werde ihn im Hintergrund weiter unterstützen – ohne Wenn und Aber.“

Dass Tamo jetzt wieder ausschließlich 13er ist, sieht er dabei nicht als Hindernis. Vielmehr macht er keinen Hehl daraus, dass er ein Verfechter der angedachten Zusammenarbeit, womöglich sogar Fusion beider Vereine ist. „Ja selbstverständlich. Denn es geht nicht nur um eine Momentaufnahme. Letztendlich um die Zukunft der Kinder“, holt Tamo dann sogar noch weiter aus. „Allgemein gesagt, geht es auch um die Zukunft in Oberfranken. Wenn Oberfranken weiter leben möchte, muss ein Zusammenhalt da sein. Also müssen Konzepte entwickelt werden, auf deren Basis dann eine Zusammenarbeit und gemeinsame Ziele möglich sind.“

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