Bußgeld erhöhen als Schritt gegen illegale Entsorgung?
"Höhere Strafen sind nach Meinung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald keine Lösung", sagte Rullmann. Meist erfolge eine Anzeige gegen unbekannt, die im Sande verlaufe. Für das Durchsuchen des Mülls nach Hinweisen fehlten Personal und die Zeit. Der Nabu gab zu bedenken, dass Bußgelder durchaus eine abschreckende Wirkung hätten.
"Wenn wir nicht aufpassen, wird sich das Problem verschärfen", sagte der Sprecher des Verbandes der Waldeigentümer, Alexander Knebel, der "Rheinischen Post". Für den NRW-Forstbetrieb steht im Kampf gegen Müll in der Natur fest: "Ein wichtiges Instrument der Vorbeugung ist die Information und Aufklärung." Mit pädagogischen Angeboten werde Kindern das richtige Verhalten im Wald spielerisch nähergebracht.
Warum ist der Müll gefährlich?
Tierschützer verwiesen auf die Verletzungsgefahr von Tieren. Sie könnten in Gläsern oder Bechern steckenbleiben oder sich schneiden, sagte Rullmann. Außerdem könnten zum Beispiel Chemikalien oder Farben das Grundwasser verseuchen. "Häufig verbreiten sich durch die Entsorgung von Gartenabfällen Zierpflanzen und invasive Arten in den Wäldern, die hier nicht heimisch sind." Sie könnten die heimische Flora verdrängen.
Eine Erklärung für illegale Müllentsorgung in der Natur hat der Nabu-Experte Selbert nicht unbedingt. Die kommunale Entsorgung sei meist gut zu erreichen, sagte er. Auf dem Land sind dafür mitunter längere Wege zurückzulegen. "Es handelt sich bei der Müllabladung um eine Form soziopathischen Verhaltens."