Umweltminister in Hof Schützenstraße: 5, Sigmundsgraben: 1

„Nicht nur auf dem Papier, sondern in der Praxis gut umsetzbar“: der bayerische Umweltminister Foto: /cp

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber kommt nach Hof, um sich die Hoftex-Brache anzusehen. Er reiht sich ein in die Riege derer, die sagen, hier sollte der Freistaat ein Studentenwohnheim bauen.

 
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Hof - „Das hier ist eine Frage der Wertschätzung für die kommunale Familie: Wenn sich der Hofer Stadtrat mit so großer Mehrheit für die Schützenstraße ausspricht, sollte sich der Freistaat hinter die Stadt stellen.“ Das hat am Montag der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber bei einem Ortstermin in der Schützenstraße gesagt. Er war, auf Einladung von FAB und Freien Wählern, nach Hof gekommen, um sich die Pläne für ein Studentenwohnheim in der Hoftex-Brache anzusehen. Und Glauber, vor seinem Ministeramt Architekt, ging bei der Besichtigungstour gedanklich noch weiter: „Ich kann mir das studentische Leben, das hier einziehen könnte, schon richtig vorstellen!“

Glauber nannte die Brache und die politische Einigkeit in Hof einen „Glücksgriff“: „Ich sehe hier so viele positive Aspekte, das muss man doch unterstützen.“ Sofern man bei den preislichen Vorstellungen zusammenkomme – was die Investoren signalisieren –, bestehe der nächste Schritt aus seiner Sicht darin, das Gebäude zu einem „Magneten für junges Leben in der Innenstadt zu entwickeln“. Auf die Frage, welche Einflussmöglichkeiten er habe als Umweltminister, sagte er: „Ich sitze am Kabinettstisch. Und ich kenne meine Kollegin aus dem Bauministerium sehr gut.“ Ja, er werde sich für den Standort einsetzen, versprach er.

Thomas Schinner, Freie Wähler, Gudrun Bruns und Jan Friedrich, beide FAB, Oberbürgermeisterin Eva Döhla und SPD-Landtagsabgeordneter Klaus Adelt begleiteten Glauber und seinen Stab durchs Gebäude; Christian Wecke, der die Investoren aus Berlin/Potsdam vertritt, stellte seine Gedanken zur Anordnung der Wohnungen, zu Fassadengestaltung, Innenhöfen und Zugangssituationen vor. 323 Studentenappartements könnte man im Komplex unterbringen, dazu in den oberen Etagen Wohnungen für den freien Markt und im Erdgeschoss kleine Geschäfte oder Dienstleister. „Wenn das Ganze für jedermann erschwinglich bleibt, kann das die richtige Mischung für ein lebendiges Quartier sein“, lobte Glauber. Und betonte, mit Blick auf die anderen Standort-Optionen: „Der Grundsatz des Freistaats lautet Innen- vor Außenplanung. Und dieser Grundsatz gilt!“ Besonders angetan zeigte er sich von der Nähe zum künftigen Bahnhalt Hof-Mitte und der Möglichkeit, den neuen Busbahnhof in unmittelbarer Nähe unterzubringen. „Bei einem Schülerwohnheim in Forchheim hat genau diese Nähe den Ausschlag für den Standort gegeben“, nannte er ein Beispiel aus seiner Heimatstadt.

Er sei verstärkt in den vergangenen Wochen auf die Standortsuche aufmerksam geworden, sagte Glauber. Wie berichtet, hatte CSU-Abgeordneter Alexander König kürzlich gesagt, dass bereits eine Vorentscheidung zum Standort getroffen sei – gegen die Schützenstraße und für eine geteilte Lösung Sigmundsgraben/Campus. Dazu hatte Glauber eine klare Meinung: „Wir sprechen immer davon, wie wir Oberfranken stärken können. Jetzt kommt aus Hof ein Vorschlag, wie hier ein echter innerstädtischer Magnet entstehen könnte.“ Und das ressourcenschonend, ohne Flächenfraß und sogar mit der Aussicht darauf, andere Mobilitätsformen für diejenigen zu schaffen, die gern aufs Auto verzichten würden. Von FAB/Freien nahm er zudem eine Abhandlung darüber mit, warum die Umsetzung in der Brache keineswegs teurer kommen müsse als ein Neubau. Glauber: „Was ich hier sehe, ist nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis gut umsetzbar.“

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