Wunsiedel - In Wunsiedel herrscht tiefe Betroffenheit nach dem Neonazi-Aufzug am Kriegerdenkmal. "Es ist eine Schande, dass es den Rechtsextremisten dieses Jahr ermöglicht wurde, sich am Vorabend des Volkstrauertag direkt am Denkmal für die Opfer der Weltkriege am Katharinenberg zu versammeln", schreibt SPD-Bundestagsabgeordneter Jörg Nürnberger auf Anfrage unserer Zeitung.  Bisher sei es der Wunsiedler Zivilgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung immer gelungen, alle wichtigen Orte in der Stadt für eigene Aktionen zu nutzen, so dass die Rechtsextremisten keine symbolträchtigen Orte in der Stadt nutzen konnten. Nürnberger, der sich am Samstag an den Aktionen von "Wunsiedel ist bunt" beteiligt hat, fordert: "Es ist dringend notwendig zu untersuchen, wie es zu dieser unerträglichen Situation kommen konnte. Ich gehe davon aus, dass die Stadt Wunsiedel als Eigentümer über die Absichten der Rechtsextremisten informiert war und die Frage richtet sich daher auch an die Verantwortlichen in der Stadt, warum in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft der Aufzug der Rechtsextremisten nicht verhindert werden konnte."