Diesmal war es nicht in Unterbrücklein bei der Auffahrt zur A70. Aber offenbar haben im Landkreis Kulmbach angesichts der anhaltenden Trockenheit auch andere Kurven Durst. Am Montag um 11.30 Uhr hat ein Lkw in einer der Serpentinen zwischen Krumme Fohre und Kasendorf einen Teil seiner Ladung verloren. Für Liebhaber von Mönchshofbier, die im Raum Karlsruhe auf den Gerstensaft aus Kulmbach warten, wird das eine herbe Enttäuschung werden. Mehr als 100 Kästen Bier sind auf die Fahrbahn gekracht, die Flaschen zerborsten. Kellerbier, Radler, Original und andere Bierspezialitäten in Bügelflaschen flossen in Strömen über die Fahrbahn und versickerten schließlich im Graben. Mitglieder der Feuerwehr und des THW Kulmbach haben unter erschwerten Bedingungen die Staatsstraße geräumt. Die Kräfte hatten es nicht nur mit der Hitze zu tun, sondern mussten ihre Arbeit in einem nicht gerade angenehmen „Bierdunst“ verrichten.

Der 58-jährige Fahrer des Sattelzugs aus dem Raum Karlsruhe hatte am Vormittag bei der Kulmbacher Brauerei geladen. Weit ist er nicht gekommen. Auf der Fahrt in Richtung A 70 krachte es in einer scharfen Rechtskurve kurz nach Krumme Fohre gewaltig. Ein Teil der Ladung hatte sich selbstständig gemacht, die Bordwand durchbrochen und ist auf der Straße gelandet. Die Kulmbacher Polizei geht, wie meistens in diesen Fällen, von einer ungenügenden Ladungssicherung aus. Wie hoch der Sachschaden ist, konnte noch nicht gesagt werden.

Normalerweise ist in einem solchen Fall auch die verantwortliche Firma verpflichtet, die Straße wieder zu räumen. Doch das, so erwies es sich an der Unfallstelle, war unmöglich. Die Vollsperrung, die aufgrund des Unglücks verhängt werden musste, hätte zu lang gedauert. So ist das THW eingesprungen. Die Feuerwehr hat die Straßen gesperrt und bei der Umleitung des Verkehrs geholfen.

Davon betroffen war einmal mehr die Ortschaft Döllnitz mit ihrer engen Durchfahrt. Immer wieder war der Verkehr dort zu völligem Stillstand gekommen. Zeitweise ging es in keine Richtung mehr vor oder zurück, weil zwei Lkw nicht aneinander vorbeigekommen sind. Die Feuerwehr stationierte schließlich in Döllnitz Kräfte, die das Entstehen solcher Engpässe verhinderte. Die Bewohner des Ortes kämpfen seit Jahren darum, dass sie eine Umgehungsstraße bekommen. Bisher allerdings vergeblich.