Die Abrissarbeiten gingen auch nach der Bergung der zweiten Leiche am Samstag und am Sonntag weiter. Trümmerteile und Schutt würden abtransportiert, sagte ein Polizeisprecher. Wie lange die Arbeiten dauerten, sei noch offen. Der Gutachter gebe vor, wie tief die Struktur sein müsse, um sein Gutachten zu erstellen. Schon mal so viel: "Das Dach ist komplett weg."
Frage nach der Unglücksursache
Die Ursache des Einsturzes ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Ein Gutachter ist beauftragt, die Unglücksursache herauszufinden. Ziel sei, dass der Gutachter bei der Suche nach der Einsturzursache an diesem Montag dann "in die nächste Phase eintreten" könne, hatte eine Polizeisprecherin am Samstag gesagt.
Laut Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch, stammt die Grundsubstanz des eingestürzten Hotels aus dem 17. Jahrhundert. Der Altbestand habe Holzdecken gehabt. Als dann 1980 zweieinhalb Geschosse aufgesattelt wurden, sei eine Betondecke eingezogen worden. Gutachten müssten nun zeigen, "ob da irgendwas in der Unterkonstruktion der alten Bausubstanz versagt hat".
Die Frage nach dem Warum des Hotel-Einsturzes stelle sich auch für die Helfer, sagte Teusch. Der Gutachter werde viele Daten auszuwerten haben, so dass "unter Umständen Wochen oder Monate ins Land gehen, bis man eine Ursache hat, wenn sie überhaupt gefunden wird." Der Einsturz habe auch die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen gestellt. Der Gottesdienst sei auch für die Helfer wichtig, wieder in die Normalität zurückzukehren, sagte er.
Große Anteilnahme
Ortsbürgermeisterin Beth berichtete, der Ort erlebe eine sehr große Anteilnahme - auch über den 2300-Einwohner-Ort hinaus. Bereits in der Unglücksnacht hätten viele Menschen per Mail oder WhatsApp Hilfe angeboten. "Wir erhalten über verschiedene Messengerdienste aufmunternde Nachrichten", sagte sie. Im Ort sein man sehr froh "über das Wunder", dass sich beim Einsturz noch fünf Personen direkt retten konnten und dann sieben Personen in einer 24-stündigen Rettungsaktion gerettet werden konnten.
Meindert Visser berichtete, seine Tochter habe ihn kurz nach dem Einsturz angerufen. "Papa, Hotel ist eingestürzt. Ich weiß nicht, was los ist. Es ist dunkel. Bete! Komm!", habe sie zu ihm gesagt. Sie seien sofort losgefahren. Da seien schon so viele Rettungskräfte vor Ort gewesen. Seine Tochter (23) habe in einem 70 Zentimeter hohen und ein Meter breiten Raum unter einer Tür gelegen. Die Rettungskräfte seien so professionell gewesen. "Wir sind sehr, sehr dankbar."