Er berichtete von Bäumen und Ampeln, die wie Streichhölzer umgeknickt worden seien. Leitplanken seien wie Papierschnipsel durch die Luft geflogen. Aufgewirbelte Dachziegel hätten sich in die Fassaden benachbarter Häuser "gefressen". Außerdem gingen viele Scheiben zu Bruch. Wohnungen seien zunächst unbewohnbar, Betriebe zerstört.
Paderborns Bürgermeister Dreier versicherte den Betroffenen: "Wir haben als Stadt gesagt, mit dem Kreis gemeinsam gehen wir in Vorleistung. Wir haben viele Familien in den Hotels untergebracht. Und wir haben ganz unkompliziert gesagt, wir werden uns hier als Stadt gemeinsam mit dem Kreis einbringen und unkompliziert die Lösungen voranbringen."
Schulen bleiben vorerst geschlossen
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Sonntag bleiben fünf Schulen in Paderborn, darunter ein Gymnasium, ganz oder teilweise vorerst geschlossen. Es könne noch kein sicherer Zugang zu diesen Gebäuden gewährleistet werden, sagte ein Stadtsprecher der dpa.
Auch in Lippstadt beeinträchtigen die Tornado-Schäden den Schulbetrieb und das Kita-Angebot. Sieben Schulen, darunter zwei Gymnasien, sowie fünf Kitas bleiben vorerst geschlossen, weil ein sicherer Zugang in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht gewährleistet werden könne.
"Angesichts des Ausmaßes der Schäden, die wir an den verschiedenen Standorten sehen, ist es zurzeit undenkbar, dass dort in den nächsten Tagen Unterricht stattfinden kann", sagte Bürgermeister Arne Moritz (CDU). Von Gebäuden und vom Umfeld gingen noch immer Gefahren aus. Für die teilweise noch anstehende Abiturprüfungen und Klausuren würden aktuell Alternativen gesucht, um diese durchführen zu können.
Der DWD bestätigte am Samstag insgesamt drei Tornado-Verdachtsfälle in NRW - in Paderborn, Lippstadt und Höxter. Die Tornados hätten sich in Zusammenhang mit kräftigen Gewittern gebildet. Sie seien kleinräumig aufgetreten. Es habe auch Niederschläge von teilweise 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit während der Unwetter am Freitag gegeben. Die Gewitter seien aber relativ schnell durchgezogen. An manchen Stellen habe es gehagelt.
Wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Samstag mitteilte, waren landesweit über 7500 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen binnen 48 Stunden ausgerückt. Sie hätten dabei alles gegeben, um noch Schlimmeres zu verhindern.