Unzufriedener Trainer Herbert Hohenberger spricht Klartext

Der Trainer des VER Selb fordert von seinem Team an diesem Wochenende eine Reaktion. Allerdings schlägt die Grippe zu und dünnt den Kader vor den Spielen in Heilbronn und gegen Frankfurt aus.

 
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War mit den Vorstellungen seines Teams gegen Landshut und Weißwasser nicht zufrieden: VER-Trainer Herbert Hohenberger (links), hier im Gespräch mit seinem Co-Trainer Marc Thumm. Foto: Mario Wiedel

Selb - Die beiden jüngsten Niederlagen gegen Landshut (1:10) und Weißwasser (3:6) haben Herbert Hohenberger richtig geschmerzt. Der Trainer der Wölfe mag auch nichts davon hören, dass es noch ein früher Zeitpunkt der Saison und im Grunde noch nichts passiert ist. „Wenn wir das denken, geht es bis Januar so weiter“, sagt Hohenberger energisch im Gespräch mit unserer Zeitung – und hat das so ähnlich wohl auch seinen Spielern während einer „intensiven Trainingswoche“ vermittelt. „Ich habe viele Gespräche geführt und bin auch mal lauter geworden“, verrät der VER-Coach, der an diesem Freitag (20 Uhr) bei den Heilbronner Falken und am Sonntag (17 Uhr) im Heimspiel gegen den Titelaspiranten Frankfurt Löwen eine Reaktion erwartet von seiner Mannschaft, die vor allem die vielen individuellen Fehler abstellen muss. „Sonst werden wir vom Gegner aufgefressen.“

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Ein Schritt zurück

Dass es sein Team besser könne, habe es schon in der Vorbereitung bewiesen, sagt Hohenberger. „Zuletzt sind wir wieder einen Schritt zurückgegangen.“ Der Chefcoach fordert von seinen Spielern, sich den „Hintern“ aufzureißen, gradlinig zu spielen und Zweikämpfe für sich zu entscheiden. „Dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen.“ Und Hohenberger redet weiter Klartext. „Jeder muss sich in den Spiegel schauen, an die Nase fassen und sagen: ich muss besser werden.“

Drei Grippe-Ausfälle

Die 305 Kilometer lange Reise nach Heilbronn muss der VER-Tross an diesem Freitag personell arg dezimiert antreten. Neben Förderlizenzspieler Fabian Ribnitzky, der in der DEL bei seinem Stammverein Bietigheim Steelers zum Einsatz kommt, und dem Langzeitverletzten Jan Hammerbauer fehlen auch Lanny Gare, Florian Ondruschka und Brett Thompson, die allesamt die Grippe erwischt hat. „Und wenn jemand krank ist, spielt er auch nicht. Da stehe ich als Trainer in der Verantwortung“, sagt Hohenberger, der aber gar nicht groß lamentieren mag. „Jetzt müssen eben andere in die Bresche springen und sich beweisen.“ Im Tor steht wieder Evan Weninger, in den Kader zurück kehrt Robert Hechtl.

Auf letzten Platz abgerutscht

Die Heilbronner Falken haben bislang zwei Siege gefeiert (3:2 nach Verlängerung in Ravensburg und 4:0 gegen Dresden), unter der Woche aber beim 3:4 gegen Kaufbeuren dafür gesorgt, dass Selb auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht ist. Ein Wiedersehen mit Florian Mnich, der in der vergangenen Saison vor den Playoffs von Selb nach Heilbronn abberufen worden ist, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Mnich stand in der vergangenen Woche im DEL-Kader der Adler Mannheim und am Mittwoch sogar zwischen den Pfosten im Champions Hockey League-Spiel der Adler gegen Lausanne (1:3).

„Erbarme, die Hesse kommen“

Was dann am Sonntag in der Netzsch-Arena auf die Wölfe zurollt, ist an jeder Statistik abzulesen. Frankfurt startete mit vier Siegen, hat die meisten Tore (19) geschossen, die wenigsten (4) kassiert und hat auch die besten Überzahl- und Unterzahlwerte. „Erbarme, die Hesse komme“, dürfte sich da so mancher VER-Fan denken.