Warum die Bodenplatte des Balkons brach und der Balkon dadurch um 90 Grad nach unten klappte, war noch unklar. Das Landeskriminalamt Nord prüfe nun auch, ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege, teilte die Polizei mit. Das könnten etwa Baumängel oder ein maroder Bauzustand sein. Es werde allerdings bei den Ermittlungen in alle Richtungen geschaut, um herauszubekommen, was zu dem Unglück geführt habe. Es sei auch möglich, dass es tatsächlich einfach ein tragischer Unfall gewesen sei, sagte eine Polizeisprecherin.
Balkone sollen vorerst nicht betreten werden
Der Unfall im Stadtteil Langenhorn hatte sich am Mittwoch kurz nach 21.30 Uhr ereignet. Die Feuerwehr war gemeinsam mit dem Rettungsdienst und dem Technischen Hilfswerk (THW) mit 60 Einsatzkräften vor Ort. Die Verletzten kamen in verschiedene Krankenhäuser. Die Wohnungen an der betroffenen Seite des Hauses waren in der Nacht geräumt worden.
Der abgeklappte Balkon hing auch am Donnerstagvormittag noch immer an der Wand des Gebäudes und bedeckte die Fensterfront der Wohnung darunter. Wann der Balkon abgetragen werden soll, war zunächst unklar. Ein Statiker hatte das Gebäude nach dem Unglück untersucht und vorsorglich vier Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus gesperrt. "Darüber hinaus wurde den verbliebenen Hausbewohnern im Sinne der Gefahrenabwehr ein vorläufiges Betretungsverbot aller Balkone des Gebäudekomplexes ausgesprochen", hieß es von der Polizei weiter.
Am Vormittag war am Unglücksort außer dem typisch rot-weißen Absperrflatterband der Polizei nicht mehr viel zu sehen. Einige Passantinnen und Passanten liefen an dem Haus vorbei, um sich selbst ein Bild von dem kaputten Balkon zu machen.