Die penible Auflistung delikater Ausgaben in der Anklageschrift, etwa für Sexclubs und "Erwachsenen-Entertainment", sorgte für großes Aufsehen. Hunter Biden dürfte sehr daran gelegen gewesen sein, derlei Details nicht noch weiter in einem Prozess öffentlich auszubreiten.
Schuldspruch in einem anderen Verfahren
In einem anderen Strafprozess war Hunter Biden im Juni wegen illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden worden. In jenem Fall wurde ihm vorgeworfen, bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen zu haben. Er wies die Vorwürfe zurück. In dem Prozess waren allerlei delikate private Angelegenheiten öffentlich abgehandelt worden. Das Strafmaß in dem Waffen-Verfahren soll am 13. November verkündet werden.
Hunter Bidens Negativschlagzeilen in den vergangenen Jahren und insbesondere seine juristischen Probleme in den vergangenen Monaten hatten seinen Vater Joe Biden auch politisch belastet. Medien zufolge ist Hunter Biden das erste Kind eines amtierenden US-Präsidenten, das in einem Strafverfahren auf Bundesebene schuldig gesprochen wurde. Republikaner nutzten das für politische Angriffe gegen den US-Präsidenten, der sich inzwischen aber aus anderen Gründen aus dem Wahlkampf für eine zweite Amtszeit zurückgezogen hat. An seiner Stelle tritt nun Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten bei der Wahl am 5. November an.
Joe Biden hat mehrfach klargemacht, dass er seinen Sohn nicht begnadigen oder dessen Strafe abmildern werde. Die Sprecherin des Weißen Hauses betonte am Donnerstag vor Hunter Bidens Schuldbekenntnis, das gelte weiter.