Der Republikaner bezeichnet die Strafverfolgung gegen ihn stets als politisch motivierte Hexenjagd, die allein zum Ziel gehabt habe, ihn an einem Wiedereinzug ins Weiße Haus zu hindern. Dies beklagte er auch bei seinem Auftritt im Justizministerium. "Sie haben alles in ihrer Macht Stehende getan, um zu verhindern, dass ich Präsident der Vereinigten Staaten werde", behauptete er dort. Die vorherige Regierung habe "das Justizministerium in ein Ministerium der Ungerechtigkeit verwandelt" und als politische Waffe eingesetzt. Doch diese Zeiten seien nun vorbei.
Der Präsident griff bei der Ansprache zu derben Ausdrücken. Juristen, die gegen ihn ermittelt hatten, bezeichnete er als "Abschaum", die Vorwürfe in einem der Strafverfahren gegen ihn als "Bullshit". Er drohte damit, alle "Schurken und korrupten Kräfte" aus der Regierung zu beseitigen und sie für "ungeheuerliche Verbrechen" und "schweres Fehlverhalten" zur Rechenschaft zu ziehen.
Umstrittene Personalien und Entscheidungen
Trump hatte in seinen ersten Wochen im Amt etliche Mitarbeiter des Justizministeriums feuern lassen, die an Ermittlungen gegen ihn beteiligt oder anderweitig nicht auf seiner Linie waren. Mehreren seiner persönlichen Anwälte aus den Strafverfahren gegen ihn verschaffte er dagegen hochrangige Posten in der Regierung. Einer ist inzwischen Vize-Justizminister.
Den FBI-Kritiker Kash Patel machte Trump zum Direktor der US-Bundespolizeibehörde, die dem Justizministerium unterstellt ist. Der 45-Jährige hatte Trump-Gegnern unverhohlen mit Verfolgung gedroht. Zum Vize-FBI-Chef wurde der rechte Podcaster Dan Bongino ernannt.
Als eine seiner ersten Amtshandlungen nach der Vereidigung hatte Trump zudem alle Straftäter der Kapitol-Attacke vom 6. Januar 2021 begnadigt - darunter Gewalttäter und prominente Rechtsradikale. Sie hatten, angetrieben von Trump persönlich, mit Gewalt versucht, den damaligen demokratischen Machtwechsel zu sabotieren und Trumps Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 nachträglich ins Gegenteil zu verkehren.