Die US-Regierung gab sich optimistisch, dass es möglich sein werde, zu einer Lösung zu kommen. "Wir sind zuversichtlich, dass Finnland und Schweden letztendlich einen effektiven und effizienten Beitrittsprozess haben werden, bei dem die Bedenken der Türkei berücksichtigt werden können", sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan im Weißen Haus. "Finnland und Schweden arbeiten direkt mit der Türkei zusammen, um dies zu erreichen, aber wir sprechen auch mit den Türken, um zu versuchen, den Prozess zu erleichtern."
Sullivan sagte, US-Außenminister Antony Blinken und er hätten am Mittwoch mit ihren jeweiligen türkischen Amtskollegen gesprochen - "und wir sind sehr zuversichtlich, was die weitere Entwicklung angeht". Trotz der Gespräche mit den USA bleibt die Türkei vorerst aber bei ihrer Haltung. Er habe Blinken noch einmal die Position der Türkei zur Norderweiterung der Militärallianz deutlich gemacht, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach dem Treffen mit seinem Amtskollegen. Grundsätzlich bewertete Cavusoglu die Gespräche allerdings als "äußerst positiv". Blinken habe gesagt, dass die Sorgen der Türkei legitim seien, sagte Cavusoglu.
Marin: keine Debatte über Atomwaffen
Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin schließt nach dem Antrag ihres Landes auf eine Nato-Mitgliedschaft eine Stationierung von Atomwaffen vorerst aus. "Das ist keine aktuelle Debatte. Das Thema ist nicht Teil der Verhandlungen", sagte die 36-Jährige im Interview der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Niemand werde nach Finnland kommen, um dem Land Atomwaffen oder eine dauerhafte Militärbasis aufzuzwingen, wenn es das nicht wolle. Marin sagte weiter, dass kein Interesse für eine Stationierung solcher Waffen in dem nordeuropäischen Land bestehe.
Die Sozialdemokratin hatte am Mittwoch Italiens parteilosen Regierungschef Mario Draghi besucht. "Eine Mitgliedschaft in der Nato wird Finnlands Sicherheit verbessern und zugleich auch die Allianz stärken", sagte sie in Rom.