Im Oktober 2014 sollen der Vater und beide Söhne den neuen Lebensgefährten der Tochter beziehungsweise der Schwester in einer Garage umgebracht haben. Er habe die Frau und ihre zwei Kinder schwer misshandelt, gab der 33-Jährige bei der Befragung durch den Vorsitzenden Richter Gerhard Ilg als Mordmotiv an. "Ich habe am Seil gezogen, der Mann hat gezappelt - bis der keine Luft mehr bekam", schilderte der Sohn die Tat. Die Mordanweisung habe der Vater gegeben. "Papa hat gesagt, der muss weg", so der 33-Jährige. Beide Söhne schilderten den Vater als hart und befehlsgewohnt.
Die Leiche hätten sie zunächst in einer Gefriertruhe aufbewahrt. Tage später habe er seinem Vater geholfen, sie mit einer Kettensäge zu zerlegen, berichtete der 33-Jährige. Mehrfach beteuerte er: "Ich bereue das. Sowas zu sehen, wünsche ich niemandem." Die Leichenteile habe das Trio dann in Fässer gepackt und diese zubetoniert.
Einige Zeit später sei die Familie mit einem Pritschenwagen nach Sizilien in den Urlaub gefahren. Dort hätten der Vater und der ältere Sohn die Fässer in einem Wald abgeladen. Die Mutter habe von dem all dem nichts mitbekommen. Und der Schwester habe man weisgemacht, ihr Lebensgefährte sei "abgehauen" - genau wie angeblich Jahre vorher schon ihr Ehemann.
Den dritten Mord sollen im Mai 2019 der Vater und der ältere Sohn begangen haben. Das Opfer war ein 59 Jahre alter Mann, den die Familie schon lange kannte. Von ihm hatte sie eine Garage gemietet. Diesmal war laut Anklage Habgier das Motiv. Vater und Sohn sollen den Mann im Dachgeschoss ihres Wohnhauses geschlagen und gefesselt haben. Dann sei er gezwungen worden, gefälschte Verträge über Geldzahlungen in Höhe von 130.000 Euro zu unterschreiben und zudem die PIN seiner EC-Karten preiszugeben. Der 59-Jährige sei erdrosselt, dann ebenfalls in einer Gefriertruhe aufbewahrt "und einige Tage später in Teile zerlegt" worden, so die Anklage.
Die drei Angeklagten in dem von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleiteten Prozess sind italienische Staatsbürger. Die Söhne wurden in Heidenheim geboren, der Vater auf Sizilien. Das Landgericht hat für den Prozess elf Verhandlungstage angesetzt. Mit Urteilen wird kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember, gerechnet.