Die Vorbereitung
Nicht nur Herbert Hohenberger, auch die Spieler sind froh, dass die Vorbereitung nun abgehakt ist. "Die Jungs waren sehr bemüht und haben sehr gut trainiert", sagt der Coach. Das Training sei sehr intensiv gewesen, auch weil mehr Leute zur Verfügung standen. "So kann man eine Stunde Power machen und auf hohem Tempo und gutem Level trainieren." Zufrieden äußerte sich Hohenberger auch mit den Leistungen in den Testspielen - und dass es nach den ersten Corona-bedingten Absagen und Verschiebungen überhaupt fünf geworden sind, sodass alle ausreichend Eiszeit und Spielpraxis sammeln konnten. "Auch hier haben wir gesehen, dass wir mit vier Reihen viel Tempo machen können." Natürlich gebe es Kleinigkeiten immer zu verbessern. "Aber dafür hat man das ganze Jahr Zeit. Die Saison wird ja auch kein Sprint, sondern ein Marathon."
Die Personallage
Dass trotz des Zuschauerausschlusses der eine oder andere Sitz in der Netzsch-Arena belegt sein wird, liegt nicht gerade im Interesse der Wölfe. Neben dem Langzeitverletzten Richard Gelke könnten mit Brad Snetsinger und Dennis Schiener zwei weitere Stürmer das heutige Auftaktspiel unfreiwillig von der Tribüne aus verfolgen müssen. Beide waren unter der Woche bei den Physios in Behandlung. "Es wäre schade, wenn wir nicht so starten könnten wie in den Vorbereitungsspielen", sagt Hohenberger. Eine Entscheidung sollte erst am Donnerstagabend fallen - oder vielleicht sogar erst am Freitagvormittag, wenn ein letztes leichtes Training ansteht. Der Trainer will auf jeden Fall Vorsicht walten lassen. "Wenn wir ein Finale vor der Brust hätten, würde ich sagen, sie sollen die Zähne zusammenbeißen. Aber zu diesem Zeitpunkt ist es zu früh, aus einer leichten Verletzung eine schlimmere zu machen", verweist Hohenberger auf den straffen Spielplan, der kaum Pausen zulässt. Wenn nicht der Coronavirus zuschlägt, von dem die Wölfe bislang verschont geblieben sind. Im Gegensatz zu den Teams aus Passau, Lindau, Weiden und Memmingen, die sich allesamt schon unter Quarantäne befanden.
Die Eisbären Regensburg
Der Titelverteidiger der Oberliga Süd kann auf ein eingespieltes Team zurückgreifen und wurde nur im Sturm mit vier Spielern ergänzt. Unter anderem mit Andreas Geigenmüller, der nach einer großen Zeit bei den Bayreuth Tigers eine eher schwache Saison beim VER Selb und ein Jahr Landesliga beim EHC Bayreuth hinter sich hat. auch wenn die Ambitionen in Regensburg von jeher sehr groß sind und seit Jahren von der Rückkehr in die DEL 2 geträumt wird, will Meistertrainer Max Kaltenhauser von der Favoritenrolle in der Sison 2020/21 nichts wissen. "Wir werden alles tun zu gewinnen und sind natürlich ehrgeizig", sagte der 39-Jährige der "Mittelbayerischen Zeitung". "Aber man muss sich die Kader realistisch anschauen. Das war vergangene Saison eine Herkulesaufgabe. Unser Kader war vergangenes Jahr sicher nicht der beste, Platz vier bis fünf von den Namen her. Heuer schaut’s sicher nicht anders aus. Im Gegenteil: Da sind Selb, Rosenheim, Deggendorf, Garmisch hat den Kader noch nicht voll, auch Memmingen ist wieder sehr stark." Kaltenhauser appelliert ans Eisbären-Umfeld, die Füße am Boden zu halten. Weil es nicht Standard sei, durch die Liga zu pflügen. "Das ist immer noch eine junge Mannschaft."
Der EV Füssen
Das Beste kommt zum Schluss, titelte der frühere 16-fache deutsche Meister auf seiner Homepage, als die Vertragverlängerung von Kapitän Eric Nadeau perfekt war. Der 46-jährige Dauerbrenner geht bereits in seine 16. Saison in Füssen und gilt als ein Vorbild an Einsatz und Führungsqualitäten. Nadeau soll auch heuer eine der großen Stützen einer jungen Mannschaft sein, die in der Vorsaison als Aufsteiger die Konkurrenz verblüfft hat. "Wir haben eine gute Truppe und werden ähnlich schlagkräftig sein wie im Vorjahr", strahlt Trainer Andreas Becherer (42) Zuversicht aus. Zumal mit Brad Miller und Florian Staudner zwei Routiniers aus Peiting künftig im Allgäu spielen.