Verabschiedung Hausmeister-Urgestein geht in den Ruhestand

Gerald Lippert
Günter Gräf vor seinem „Dienstzimmer“ zusammen mit Ehefrau Christine; dahinter (von links): Schulleiterin Carola Walter sowie Britta Mayer und Andreas Reinel vom Landratsamt. Foto: /Gerald Lippert

Günter Gräf verlässt die Siebenstern-Schule in Selb. Seit 1987 wirkte er dort. Da gibt es einiges zu erzählen.

 
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Selb - „Lange Jahre hat er hier im Haus als Meister zugebracht und das eine oder andere mitgemacht.“ Diesen Reim hat Carola Walter, Schulleiterin des Privaten Sonderpädagogischen Förderzentrums - Siebensternschule Selb, aus einem Gedicht vorgelesen, das Lehrer Georg Brandhorst mit Hilfe ehemaliger Kollegen für den Hausmeister Günter Gräf zu dessen Verabschiedung verfasst hatte. Coronabedingt konnte die Würdigung der 34 Jahre langen Tätigkeit in „seinem“ Schulgebäude nur im kleinen Kreis erfolgen.

Als der Schulkomplex im Sommer 1987 mitten im Selber Schulzentrum eingeweiht wurde, hatte Günter Gräf den letzten Bauabschnitt der Schule, die damals noch Private Schule für Lernbehinderte hieß, schon betreut. Carola Walter bezeichnete den gebürtigen Selber deshalb als „Urgestein der Schule“, der diese mit aufgebaut habe. In dem sehr persönlichen Gedicht wurde an viele Begebenheiten und unterschiedliche Tätigkeiten aus seinem Hausmeisterleben erinnert. „Sie kennen das Schulhaus bis in die letzte Ecke“, bescheinigte die Schulleiterin dem gelernten Mechaniker, der auch einen guten Draht zu den Schülern fand. Sie überreichte ihm unter anderem ein Geheft mit prägnanten Dokumenten über seine Zeit in der Schule, das zudem die besten Wünsche des Kollegiums und der Schüler für seinen Ruhestand enthielt.

Gute Zusammenarbeit

Konrektor Steffen Pirck kennzeichnete Gräf als einen Hausmeister, auf den man sich stets verlassen konnte. Als Vertreter des Landratsamtes Wunsiedel nahmen Britta Mayer, Fachgruppenleiterin für Gebäudemanagement und damit auch zuständig für die Schulbauten, und Andreas Reinel an der Verabschiedung teil. „Die Hausmeister haben eigentlich eine ganz undankbare Stelle, weil die Verwaltung vom Schreibtisch aus etwas durchgibt, aber das Leben in der Schule einfach total anders ist. Ich habe viel von den Hausmeistern gelernt“, gestand Mayer ein. Sie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei Günter Gräf, der beim Schulträger „Verein für das behinderte Kind im Landkreis Wunsiedel“ angestellt war, mit italienischen Zutaten für ein „Zwei-Personen-Menü“.

Humorvolle Anektdoten

Sichtlich gerührt erzählte Günter Gräf humorvolle Anekdoten und Begebenheiten, die vorher im Gedicht anklangen. Und für die Schüler gab er beim Bezahlen im Pausenverkauf Mathe-Nachhilfe quasi umsonst. Mit vier Schulleitungen und unzähligen Lehrkräften habe er nette Kontakte gepflegt und zur Schulverwaltung hatte er ein gutes Verhältnis. Seinen Dank richtete er auch an das Reinigungspersonal, zu dem seit dem Bestehen der Schule seine Ehefrau Christine zählt. Sie werde ihm Ende Mai in den Ruhestand folgen. „In der Ruhe liegt die Kraft!“ sei stets sein Motto gewesen. „Ich bin hier gerne in die Schule gegangen, es war eine schöne Zeit“, verabschiedete sich Gräf von „seiner“ Siebensternschule.

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