In „Träum ja nur (Hippies)“ sprechen Sie von einer Welt in fünfzig Jahren, in der die Menschen nicht mehr wissen, was Klimakatastrophe, Rassismus und Homophobie überhaupt ist, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und der Reichtum für alle reicht.
Kloß: Dieser Song ist für uns ein emotionaler und positiver Blick in die Zukunft. Das sind natürlich Utopien, ich glaube nicht, dass es wirklich so kommen wird, auch wenn man sich das wünscht. Realistisch gesehen werden wir auf dieser Welt immer mit irgendwelchen Problemen zu tun haben, aber für einen kurzen Moment wärmt mich dieses Lied total. Ich denke, man braucht Songs, die mit Leichtigkeit und Zuversicht solche Themen ansprechen, ohne gleich musikalisch in eine tieftraurige Ecke zu rutschen.
Nowak: Das ist ein Popsong mit einem ernsten Thema, der auch ernstgemeint ist, aber sich selbst nicht zu ernst nimmt.
Sind Sie Hippies?
Kloß (lacht): Ein bisschen Hippie steckt in jedem von uns. Es ist wichtig für uns, Raum zu lassen für Veränderung und Bewegung. Wir bleiben nicht stehen, deshalb heißt die Platte auch „Schritte“. Ohne Kreativität und Innovation bleibt alles, wie es ist. Ich finde es nur wichtig, hoffnungsvoll auf die Entwicklungen zu blicken, sich etwa ein Land wie Norwegen anzuschauen, das gesellschaftlich um einiges weiter und moderner ist als viele andere. Hier sind auch die Medien gefragt. Wer immer nur negative Schlagzeilen liest, der denkt eher, dass die Welt völlig den Bach runtergeht und bekommt Angst. Das ist wie früher in der Schule. Wenn der Lehrer motivierend ist, sind auch die Leistungen besser.