Verbandspokal-Finale FFC Hof verliert Pokalfinale

Der Gegner ist am Ende zu stark: Der Bayernliga-Meister FFC Hof unterliegt im Finale des Landespokals mit 1:4.

 
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Nichts mit Double – der FFC Hof hat am Samstagnachmittag vor 255 Zuschauern das Finale des bayerischen Fußball-Landespokals der Frauen verloren. Gegen den reifer wirkenden FFC Wacker München unterlag der Bayernliga-Meister in einer ansehnlichen Partie verdient mit 1:4 (0:1). Während Wacker den Landespokal vom scheidenden Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), Rainer Koch, überreicht bekam und in den DFB-Pokal eingezogen ist, kann sich Hof mit dem Aufstieg in die drittklassige Regionalliga trösten. Allerdings weiß das Team des Trainerduos Sascha Zahr und Martin Schubert nun ganz auch, wie schwer es in der neuen Saison werden dürfte, wenn in der Regionalliga öfter Gegner der Preisklasse wie Wacker München den Hoferinnen gegenüberstehen.

„Bei uns war ein bisschen die Luft raus“, sagte eine sichtlich enttäuschte Sabine Sattler nach der Final-Niederlage. Feiern werde der FFC Hof dennoch: „Der Pokalsieg wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Aber die Niederlage trübt die Saison überhaupt nicht. Niemand hatte vor der Saison mit uns gerechnet – und jetzt sind wir Bayernliga-Meister und steigen in die Regionalliga auf.“

Dabei kamen die Hoferinnen gar nicht einmal schlecht ins Spiel – nur war recht schnell zu spüren, dass die Gäste aus München ein anderes Kaliber sind als noch Halbfinal-Gegner ForWacker. Wacker wirkte athletischer, ballsicherer – und auch cleverer. Der Regionalligist zog im richtigen Moment lieber mal ein Foul, als Hof in eine Pressingsituation kommen zu lassen. So kam die Heimelf nicht ins Spiel – und musste sich schon in der Anfangsphase gegen einige Angriffswellen der Gäste wehren.

Die Führungstreffer für München bahnte sich an – und fiel nach knapp über 20 Minuten. Bitter daran für Hof: Bei einem Einwurf aus der eigenen Hälfte heraus machte es München schnell. Die Hofer Hintermannschaft war unsortiert – und Gibson hatte freie Bahn zum Tor und behielt die Nerven (21.). Hof versuchte in der Folge früher zu pressen, hielt damit München zwar vom Tor fern, doch Gefahr kam vor allem bei Standards auf.

Was Hof fehlte, war klar: Torjägerin Isabell Kastner, die bis zehn Minuten vor der Pause die Bindung zum Spiel fehlte. Zu oft war sie allein auf weiter Flur – und rieb sich dabei auf. Mit einem Abschluss ans Außennetz machte sie sich dann aber bemerkbar (34.). Ein Mutmacher für Hof?

Nur für den Moment, denn die große Ernüchterung folgte schnell nach dem Seitenwechsel: Hof kam mutig aus der Kabine, stand dann aber im Umkehrspiel schlecht: Bei einem langen Pass auf Kira Winter war Hof zu weit aufgerückt, im Zentrum verlor Sabine Sattler das Duell gegen die Münchnerin – und schon stand es 2:0 (48.).

Damit war klar, dass es schwer werden würde. Der Favorit lag mit zwei Toren Vorsprung vorn, der Außenseiter lag nicht nur zurück, sondern wirkte auch nicht so, als hätte das Team eine Idee, wie es den Rückstand noch einmal umbiegen könnte. Wacker stand defensiv sicher, wirkte abgebrüht – und ließ kaum etwas zu.

Mit etwas Wut im Bauch und nun defensiveren Gästen kämpfte sich Hof ins Spiel, doch dem Bayernligisten war letztlich die fehlende Erfahrung anzumerken. Während München mit Spielerinnen antrat, die unter anderem auch aus dem Nachwuchs des FC Bayern München kommen, fehlt der jungen Hofer Mannschaft noch diese Erfahrung. Trotzdem gab sich Hof nie auf – und Trainer Zahr verstärkte seine bis dahin glücklose Offensive. Die offensivere Ausrichtung führte zu mehr Abschlüssen, aber sowohl Kastner (73.), als auch Sophia Görisch (76.) fehlte die letzte Präzision. Und im Gegenzug hätte Wacker auch das dritte Tor nachlegen können, weil sich immer mehr Löcher offenbarten. Lena Grabmeier machte es dann auch (81.). Ein Gegentreffer, der besonders weh tat – weil im Gegenzug Natalie Fischer den 1:3-Anschlusstreffer erzielte. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn es nicht das 1:3, sondern das 1:2 gewesen wäre.

So war der FFC Hof geschlagen – zumal gleich danach das 4:1 für München durch Merle Härtinger (84.) fiel. Damit stand endgültig fest, dass Wacker den Pokal holen würde. Und die Münchner Party in Hof konnte beginnen.

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