Angesichts der kräftigen Gehaltszuwächse bleibt der private Konsum die wichtigste Hoffnung für die deutsche Wirtschaft, die im zweiten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfte. Für die zweite Jahreshälfte erwarten Ökonomen nur wenig Besserung. Die Deutsche Bundesbank erwartet für das laufende Jahr nur ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent.
Trügerische Hoffnung
Die Hoffnung, dass die sinkende Inflationsrate jetzt den Konsum anfacht, dürfte trügen, meint aber der Ökonom Friedrich Heinemann vom Wirtschaftsinstitut ZEW in Mannheim. "Die Dienstleistungsinflation ist für viele Menschen sehr stark sichtbar und verunsichert weiterhin. Die neuen Zahlen signalisieren somit einen Zwischenerfolg, aber noch keinen Durchbruch in Richtung Preisstabilität."
Auch Volkswirt Sebastian Becker von Deutsche Bank Research sieht noch Probleme, selbst wenn die Jahresteuerungsrate auch im September und Oktober unterhalb der Zwei-Prozent-Marke verharren sollte. Sie dürfte spätestens zum Jahresende hin wieder in Richtung von 2,5 Prozent klettern. "Dies zeigt, dass der weitere Verlauf etwas holprig sein dürfte und das Inflationsproblem noch nicht vollständig gelöst ist."