Deutsche Regierung plant schärfere Kontrollen
Nicht nur die EU, sondern auch die Bundesregierung will ihre Maßnahmen verschärfen. Ein angekündigter Aktionsplan sieht etwa eine engere Zusammenarbeit und mehr Befugnisse der nationalen und europäischen Marktüberwachungsbehörden und des Zolls vor. Außerdem unterstütze man die Aufhebung der 150-Euro-Zollfreigrenze, hieß es.
Kunden schätzen niedrige Preise, haben aber Bedenken
Trotz aller Kritik erfreuen sich die asiatischen Plattformen großer Beliebtheit. Besonders Temu konnte in Deutschland stark wachsen. Laut YouGov-Daten landete die Plattform im ersten Halbjahr 2024 gemessen an der Zahl der Bestellungen auf Platz sechs der meistgenutzten Onlinehändler. Rund 1,3 Millionen Menschen kauften in diesem Zeitraum bei Temu ein. Entscheidend für den Erfolg sind die extrem niedrigen Preise und das breite Sortiment. "Die Qualität muss nicht immer schlecht sein, viele Kunden machen gute Erfahrungen", sagt Marktforscher Christian Koch.
Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage unter Käufern von Temu und Shein geben 92 Prozent an, dort bestellt zu haben, weil die Produkte günstiger waren als in anderen Online-Shops. Dennoch gibt es bei den Kunden offensichtlich auch Bedenken. Fast jeder Zweite macht sich nach eigenen Angaben Sorgen, dass in den Produkten gesundheitsschädliche Materialien enthalten sind.