Verfolgungsjagd mit Polizei Jugendlicher rast mit Auto durch Spielstraßen und 30er-Zone

Ein Teenager flüchtet mit mehr als 100 Stundenkilometern durch Schwarzenbach an der Saale vor der Polizei. Er nutzt seinen Wagen als eine Art Rammbock und beschädigt Autos.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Blaulicht (Symbolbild). Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Alles begann mit einem Anruf bei der Polizei: Zunächst hatten Zeugen am Freitag gegen 18 Uhr ein verdächtiges Fahrzeug im Bereich der Gerhart-Hauptmann-Straße in Schwarzenbach an der Saale gesichtet. Der grüne Opel Corsa habe nur hinten ein Kennzeichen angebracht. Um dieses Fahrzeug stünden drei Jugendliche, die dem Anschein nach noch nicht alt genug seien, um ein Auto fahren zu dürfen.

Nach der Werbung weiterlesen

Waghalsige Flucht beginnt

Eine Streife der Polizei aus Rehau machte sich auf den Weg. Die Beamten sahen das Auto im Bereich der Jahnstraße. Als sie den Fahrer kontrollieren wollten, gab dieser jedoch Gas.

Sofort eilten Streifenwagen aus Hof, Selb, Münchberg, Wunsiedel und Marktredwitz nach Schwarzenbach. Der flüchtige Fahrer raste durch das Stadtgebiet. Im Polizeibericht vom Sonntag ist von einer "waghalsigen und verkehrsgefährdenden Flucht" die Rede.

Auto als eine Art Rammbock genutzt

Der Wagen brachte es zeitweise auf mehr als 100 Stundenkilometer - auch in Spielstraßen und 30er-Zonen. Der Fahrer schreckte laut Polizei auch nicht davor zurück, seinen Wagen als eine Art Rammbock zu benutzen, um zwischen zwei Garagen sowie durch eine angrenzende Hecke weiter vor der Polizei zu flüchten.

Dabei überfuhr er auch mehrere Gehwege und schrammte ein geparktes Auto. Seine Flucht endete erst in der Spitalstraße, als er die Kontrolle verlor und über einen Graben und das anschließende Feld driftete.

Fluchtauto kippt auf die Seite

Am Ende des Feldes krachte er gegen einen Betonpoller. Sein Fahrzeug kippte auf die Seite. Die Beamten konnten die beiden minderjährigen Fahrzeuginsassen aus ihrem schrottreifen Wagen befreien. Sie waren unverletzt.

Der Opel Corsa hatte einen Zeitwert von etwa 500 Euro. Der Schaden an einem Streifenwagen liegt bei etwa 10.000 Euro. Der Schaden an einem anderen geparkten Fahrzeug beträgt rund 500 Euro.

Die beiden Minderjährigen kamen schließlich zur Polizei nach Hof. Dort wurden sie von ihren Erziehungsberechtigten abgeholt. Die beschädigten Fahrzeuge barg eine Abschleppfirma.

Polizei sucht Zeugen und Geschädigte

Da der Fahrer des Opels bereits strafmündig ist, erwarten ihn nun einige Strafanzeigen. Die Verkehrspolizeiinspektion Hof sucht Zeugen, die Hinweise zur Verfolgungsfahrt selbst oder weitere Hinweise zum grünen Opel Corsa mit dem angebrachten Kennzeichen M-CP2000 geben können.

Weiterhin können sich Personen oder Verkehrsteilnehmer melden, die durch den Jugendlichen und seine Fahrt gefährdet worden sind oder an ihrem geparkten Fahrzeug nun Unfallschäden feststellen.

Hinweise werden unter der Telefonnummer 09281/704-803 entgegengenommen. Nur dem Zufall sei es zu verdanken, dass bei der Flucht niemand verletzt worden ist, heißt es vonseiten der Polizei.