Es ist nichts für zarte Gemüter, was Oberstaatsanwalt Daniel Götz am Montag in seiner Anklage im Schwurgerichtssaal im Bayreuther Justizpalast vorträgt. Wie es die Ermittler beschreiben und das Spurenbild bestätigt, hat sich ein Gewaltexzess zugetragen in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar 2023 in dem sogenannten grünen Haus in der Mainleuser Ortsmitte. Was geschehen ist, war schon einmal Gegenstand eines langen Prozesses. Im Herbst 2023 mussten sich der damals 25-jährige Marcel E. und die damals 41 Jahre alte Tina H. wegen des Mordes an dem Mainleuser Heiko F. verantworten. Schon einmal kamen die Abläufe auf den Tisch, die das Zeug für einen Horrorfilm haben. Marcel E. wurde wegen Mordes zur Verdeckung einer Straftat zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Wegen Beihilfe zum Totschlag schickte das Gericht Tina H. für zwei Jahre und sechs Monate hinter Gitter. Der dritte im Bunde, derjenige, den die Ermittler als den eigentlichen Anstifter ausgemacht haben, war damals nicht mit auf der Anklagebank gesessen. Roland K. hatte zwei Wochen nach dem Mord an Heiko F. Schlaganfälle erlitten, war rund ein Jahr in einem Pflegeheim und galt als nicht verhandlungsfähig. Jetzt hat ein Gutachter dem 41-Jährigen deutliche Besserung bescheinigt. Seit August ist Roland K. in Bayreuth in U-Haft. Seit Montag sitzt er im Landgericht auf der Anklagebank.
Verhandlungsauftakt Zum Mordprozess mit Totenkopf auf der Brust
Melitta Burger 14.01.2025 - 19:00 Uhr