Bayerns Justizminister Georg Eisenreich übte am Montag scharfe Kritik an den Aktionen der Klimaaktivisten. "Die Versammlungs- und Meinungsfreiheit enden dort, wo das Strafrecht beginnt", sagte der CSU-Politiker. Den Aktivisten müsse klar sein, dass Nötigung und Eingriffe in den Straßenverkehr auch mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden könnten. "So genannte Klimaaktivisten, die die Gesundheit und das Leben anderer Menschen gefährden, sind Kriminelle."
Vor Ort kam es zu unterschiedlichen Reaktionen auf die Verkehrsblockade. Einige Passanten spendeten den neun festgeklebten Aktivisten Applaus, manche bedankten sich im Vorbeigehen bei ihnen oder brachten ihnen Tee und Kaffee. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatten sich aber auch einige Menschen zu einer Gegendemonstration versammelt.
Die Gruppe "Letzte Generation" sorgt mit ihren Blockadeaktionen oder mit Attacken auf Kunstwerke derzeit oft für Schlagzeilen. Die Aktivisten wollen damit auf die Zerstörung der Umwelt und den Klimawandel aufmerksam machen. Auch in Berlin wurde am Montag erneut der Verkehr blockiert.
Zum Abschluss der Innenministerkonferenz in München hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag gesagt, es zeige sich offenkundig, dass eine straffe Organisation hinter den Aktionen der Klimaaktivisten stehe. Daher solle ein bundesweites Lagebild über die Aktionen von Klimaaktivisten erstellt werden. Auch müsse geklärt werden, ob es sich bei der "Letzten Generation" sogar um eine kriminelle Vereinigung handele.