Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Dabei werde Hinweisen von mehreren Zeugen nachgegangen, sagte die Polizeisprecherin. Das Gutachten eines Sachverständigen stehe noch aus. Dieser habe Spuren vor Ort gesichert und müsse nun die ausgebrannten Fahrzeuge begutachten.
Zeuge berichtet von Alkoholkonsum auf Parkplatz
Nach Informationen der "Ostthüringer Zeitung" geht die Polizei auch einem Hinweis nach, wonach sich die drei Männer in dem unfallverursachenden Auto vor dem verheerenden Zusammenstoß betrunken haben könnten. Es habe sich ein Zeuge gemeldet, der ausgesagt habe, er habe auf einem Supermarkt-Parkplatz wenige Kilometer vom Unfallort entfernt drei Personen gesehen, die harten Alkohol getrunken hätten und dann weggefahren seien. Die Beschreibung der Männer vom Parkplatz soll auf die im Unfallfahrzeug passen. Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
Indes forderte die Deutsche Polizeigewerkschaft Thüringen ein härteres Durchgreifen bei Fahrten ohne Fahrerlaubnis. Fahrern, die sich ohne gültige Fahrerlaubnis hinters Lenkrad setzten, sollte das Auto "ohne Wenn und Aber" entzogen werden, forderte der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Dirk Weidenbach.
Die Fahrzeuge sollten dann entschädigungslos für den Eigentümer verwertet werden und der daraus resultierende Erlös einer gemeinnützigen Stiftung für Unfallopfer zugute kommen. "Das Fahrzeug sicherzustellen und in polizeiliche Verwahrung zu nehmen wäre ein hilfreiches Mittel und wohl auch abschreckend für Fahrten ohne Fahrerlaubnis", sagte Weidenbach. Es werde sich wohl erst etwas ändern, wenn auch materielle sowie finanzielle Konsequenzen zu befürchten seien.
Angehörige können weiter Hilfe in Anspruch nehmen
Die Thüringer CDU-Landtagsfraktion kündigte an, den schweren Unfall auf die Tagesordnung des nächsten Innenausschusses zu setzen. Dabei müsse es nicht nur um das Fahrverhalten und mögliche Fehler gehen, sondern auch um den Zustand des Unglücksfahrzeugs und der Infrastruktur.
Nachdem die Bundesstraße 247 mehr als einen Tag lang gesperrt blieb, wurde sie am Sonntagabend wieder für den Verkehr freigegeben. Allerdings wurde die Höchstgeschwindigkeit vor der Unfallstelle von Tempo 100 schrittweise auf 70 und dann 50 Stundenkilometer herabgesetzt, wie die Polizeisprecherin sagte.
Für die Angehörigen sowie eingesetzten Rettungskräfte und Polizisten stehen weiterhin Kriseninterventionsteams bereit. "Ein tödlicher Unfall von diesem Ausmaß lässt sich schwer in Worte fassen", sagte der Einsatzleiter und Stadtbrandmeister von Bad Langensalza, Steven Dierbach. 19 Feuerwehrleute waren neben Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. "Die Einsatzkräfte wollen Menschenleben retten. Das Schlimmste war, das sie für sieben Leute nichts mehr tun konnten."