Verschärfte Corona-Regeln Bar-Betreiber spricht von „Katastrophe“

Johannes Hauseis betreibt in Markleugast eine Gaststätte. Vor allem der Wegfall von Advents- und Weihnachtsfeiern wäre für seinen Betrieb ein schwerer Schlag. Foto: Archiv

Während der Pandemie hatten es Gastronomen noch nie einfach. Doch was jetzt auf die Wirte im Landkreis zukommt, gleicht für zwei Wirte einer Katastrophe.

 
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Kulmbach - Sven Schelhorn, Inhaber der Kulmbacher Cuba-Lounge, einer der beliebten Bars in der Oberen Stadt, hat bereits in den vergangenen beiden Wochen einen Rückgang bei den Gästezahlen verzeichnen müssen. Er vermutet, dass viele Menschen wegen der ständig wechselnden Regelungen, aber auch wegen der stark steigenden Inzidenzzahlen verunsichert und deshalb vorsichtig seien. „Wenn wir jetzt auch noch drei Wochen schließen müssen, ist das für uns eine Katastrophe“, sagt er . Fällt nun auch noch die treueste Kundschaft weg, dann bedeutet das ganz konkret, „dass die Kosten weiter laufen und die Einnahmen fallen komplett wegfallen.“ Das Weihnachtsgeschäft ist für ihn als Bar-Besitzer nicht ganz so wichtig, doch immerhin hatte er drei Aufträge von Firmen, die sein Getränke-Catering für Weihnachtsfeiern nutzen wollen. „Die haben alle abgesagt“, erzählt er.

Ähnlich trifft es Johannes Haueis von der gleichnamigen Gaststätte im Marktleugaster Ortsteil Hermes, der nach einem kurzen Urlaub am Freitag mit großen Anstrengungen die Küche wieder „hochgefahren“ hat, bevor Ministerpräsident Söder die neue Regeln verkündete. „Es ist wie im Vorjahr – nur alles zehn Tage später. Nach und nach trudeln die Absagen von denen ein, die bei uns ihre Weihnachtsfeier gebucht hatten“, berichtet Haueis. Zwar ist die Gastronomie von den Neuregelungen im Freistaat lediglich durch eine Sperrstunde ab 22 Uhr betroffen, aber ein echter Trost ist das für den Marktleugaster nicht: „Wenn uns die ganzen Adventsfeiern wegfallen, dann muss man sich überlegen, ob es nicht besser ist, komplett zu schließen.“ Sollten Geimpfte irgendwann auch in der Gastronomie zusätzlich einen Test vorlegen müssen, wäre das der nächste Schlag. Er jedenfalls glaube nicht, dass jemand sich testen lasse, „nur damit er abends ein Schnitzel essen kann“. awu

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