US-Präsident Joe Biden hatte nach der Urteilsverkündung Griners Freilassung gefordert. Die US-Regierung warf Moskau von Anfang ein politisch motiviertes Verfahren vor. "Russland hält Brittney zu Unrecht fest", erklärte Biden. "Das ist nicht hinnehmbar, und ich fordere Russland auf, sie sofort freizulassen." Freikommen könnte Griner, wenn Moskau und Washington sich trotz ihrer tiefen politischen Differenzen auf einen Austausch von Gefangenen einigen. Darüber soll das US-Außenministerium mit Russland verhandelt haben.
"Welche Gespräche US-Außenminister Antony Blinken und sein russisches Pendant auch führen müssen, wir vertrauen darauf, dass sie dies in angemessener Geschwindigkeit tun. Denn es ist Zeit. Es ist einfach Zeit", forderte die Spielergewerkschaft der WNBA.
Griner spielte für UMMC Jekaterinburg
Griner ist eine der besten und bekanntesten Basketballerinnen der USA. Weil die Saison in der WNBA aber nur wenige Monate dauert und dort wesentlich weniger Geld verdient werden kann als bei den Männern in der NBA, suchen viele der starken Spielerinnen oft zusätzlich lukrative Herausforderungen. Finanzstarke Clubs in der Türkei oder eben in Russland locken mit hohen Gehältern.
In ihrem Heimatland verdiente die 2,06 Meter große Centerspielerin, die unter anderem 2016 und 2021 Olympia-Gold holte, das in der Liga festgeschriebene Höchstgehalt von gut einer Viertelmillion US-Dollar. In Russland soll es laut Medienberichten rund das Vierfache gewesen sein. Auch wenn sie das mittlerweile finanziell längst nicht mehr nötig hätte, spielte Griner seit 2015 für UMMC Jekaterinburg im Ural.