Viele Baustellen Straßenbau in Wunsiedel beginnt

Noch im August beginnen die Arbeiten in der Richard-Wagner-Straße. Foto: Matthias Bäumler

Ab August heißt es für die Bürger der Richard-Wagner-Straße Nerven bewahren. In den kommenden Monaten folgen weitere Projekte.

 
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Wohl kein Straßenbauprojekt in Wunsiedel ist in den vergangenen Jahren derart emotional diskutiert worden wie der geplante Ausbau der Richard-Wagner-Straße. Dabei ging es unter anderem um den Baumbestand. In den nächsten Tagen ist es nun so weit: Das Kommunalunternehmen Wun-Infrastruktur wird zunächst den Kanal und die Hausanschlüsse sanieren, bevor anschließend die Straße komplett neu aufgebaut und letztlich asphaltiert wird. „Für den Kanalbau müssen lediglich drei Gräben ausgehoben werden, da die Handwerker im Berstlining-Verfahren arbeiten“, sagt Tiefbauleiter Anton Stich. Das heißt, dass mit einem Berstkörper das Altrohr zerstört und in das umgebende Erdreich verdrängt wird. Dabei vergrößert sich das Bohrprofil, sodass anschließend das neue Rohr in gleicher oder größerer Dimension eingezogen werden kann.

Bäume müssen weg

Und die Bäume? Laut Stich hat ein Gutachten ergeben, dass nur ein Baum zu retten ist, alle übrigen werden im kommenden Winter gefällt. „Wir haben zumindest erreicht, dass wir sieben neue Bäume pflanzen können“, sagt Bürgermeister Nicolas Lahovnik im Gespräch mit der Frankenpost. Er sei ein bekennender Baumfreund, allerdings seien kranke Bäume im Stadtgebiet ein unkalkulierbares Risiko.

Schon seit Längerem arbeiten die Straßenbauer in der Dr.-Friedrich-Heß-Straße. Auch hier tauscht das KU-Infrastruktur den Kanal- und die Leitungen aus. Im September rücken die Handwerker zunächst ab, nachdem sie die Straße mit einer provisorischen Deckschicht versehen haben. Im Frühjahr kommenden Jahres müssen sich die Anwohner erneut auf einige Unannehmlichkeiten einstellen, wenn die Bauarbeiten für die neue Straßenbeleuchtung und die Gehwege beginnen.

Neue Verkehrsinsel und Ampel

Ebenfalls im Sommer rücken die Baufahrzeuge in der Schulstraße sowie in Holenbrunn in der Forststraße sowie im Siedlungsweg an. In der Schulstraße erneuern die Straßenbauer lediglich die Deckschicht ab der Hornschuchstraße bis zur Pestalozzistraße. „Dies wird innerhalb einer Woche geschehen sein“, sagt Bürgermeister Lahovnik. Ab September müssen sich die Bewohner der Forststraße auf Behinderungen einstellen. Hier erneuert das KU-Infrastruktur zunächst ebenfalls den Kanal, bevor die Stadt wieder eine Deckschicht aufbringt. Laut Anton Stich werden die Arbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen. Nur zwei Wochen sind für die Erneuerung der Deckschicht im Siedlungsweg vorgesehen.

Das größte Straßenbauprojekt beginnt ebenfalls noch in diesem Jahr: Das Kommunalunternehmen Infrastruktur saniert zunächst den Kanal und die Hausanschlüsse in der viel befahrenen Straße. Damit die Beeinträchtigungen und Kosten im Rahmen bleiben, verwenden die Spezialisten das sogenannte Inliner-Verfahren. Dabei wird ein Polyesterschlauch in den Kanal gestülpt und an dessen Innenwand gepresst. Der Schlauch härtet unter Wärmezufuhr aus. Voraussichtlich 2023 ist schließlich das Staatliche Bauamt an der Reihe, das für die Hornschuchstraße zuständig ist. Im Auftrag des Landkreises werden die Handwerker die Deckschicht der gesamten Straße erneuern. „Für die Anwohner und Fußgänger wichtig: Auf Höhe des Ratskalkofens entsteht eine Verkehrsinsel, damit auch Kinder und ältere Menschen die Straße gefahrlos überqueren können. An der Schulstraße baut die Behörde darüber hinaus eine Fußgängerampel“, sagt Lahovnik.

Keine Chance für Brücke

Erst für 2023 plant die Stadt den sogenannten Vollausbau der Ritter- und Heldenstraße. Zunächst wird auch hier das KU-In-frastruktur den Kanal sanieren. Die Arbeiten werden ziemlich genau ein Jahr dauern.

Wie Bürgermeister Lahovnik sagt, gäbe es im Stadtgebiet noch weitere sanierungsbedürftige Straßen. „Wir haben sämtliche Straßen- und Infrastrukturprojekte in Prioritäten von eins bis fünf klassifiziert. Diese arbeiten wir nach rein fachlichen Gesichtspunkten ab. Mir ist klar, dass vieles wünschenswert wäre, aber unsere Mittel für den Unterhalt und Investitionen sind begrenzt.“

So wird zum Beispiel mangels Geld die Brücke in der Rot-Kreuz-Straße noch über Jahre für den Verkehr gesperrt bleiben.

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