Viele Schulabbrecher Hofer Mittelschüler sollen Abschluss schaffen

Eine Mischung aus intensivem Unterricht und längeren Praktika soll den Hofer Mittelschülern ab dem kommenden Schuljahr dabei helfen. Das Projekt startet an zwei Schulen in Hof.

 
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Der Erfolg in der Schule soll in Hof weniger von der sozialen Herkunft abhängig sein. Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

In keiner anderen deutschen Stadt verlassen so viele Mittelschüler die Schule ohne Abschluss wie in Hof. Das hat eine Bertelsmann-Studie im vergangenen Jahr gezeigt. Um Lösungsansätze zu ermitteln, rief die Stadt Hof einen Runden Tisch aus Vertretern des Schulamtes, der Grund-, Mittel-, Berufs- und Förderschulen in Hof sowie von Wohlfahrtsverbänden und Bildungsträgern ins Leben, der einen 10-Punkte-Plan erarbeitete. Die Verantwortlichen fassten die drängendsten Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zusammen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Die Verantwortlichen wiesen darin auf die großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in Hof hin.

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Die Bildungsinitiative „Extra Chancen nutzen“, kurz eCn , soll Hofer Mittelschülern ab dem kommenden Schuljahr dabei helfen, ihren Abschluss nachzuholen und über längerfristige Praktika ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern. Das teilt die Diakonie Hochfranken mit. Das Projekt startet an der Hofecker-Mittelschule und der Christian-Wolfrum-Mittelschule, und richtet sich an Schüler, die die neunte Klasse wiederholen möchten und bislang keinen qualifizierenden Mittelschulabschluss haben. Es können auch Schüler der achten Jahrgangsstufe teilnehmen, die ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Finanziert wird die Bildungsinitiative durch die Agentur für Arbeit, das bayerische Kultusministerium und die Hospitalstiftung Hof. Bei einer Info-Veranstaltung am 18. Juni können sich Eltern und Schüler ab 18.30 Uhr in der Hofecker-Mittelschule über das Programm informieren.

Die Stadt Hof gab zudem bekannt, dass sechs Schulen für das „Startchancen-Programm“ der Bundesregierung ausgewählt wurden. Es handelt sich um die Anger-Grundschule, die Christian-Wolfrum-Grund- und Mittelschule, die Neustädter-Grundschule, die Sophien-Grundschule und die Münster-Mittelschule. Das Programm soll den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln – unter anderem durch Fördermittel für digitale Ausstattung und zusätzliches Personal wie Förderlehrer. Für die nächsten zehn Jahre stehen in Bayern fast drei Milliarden Euro zur Verfügung.