Virtuelle Zeitreise Hochschule erschließt Fichtelgebirge

red

Die Hochschule Hof erschafft ein einzigartiges touristisches Erlebnis. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erwecken die Forscher historische Charaktere zum Leben.

 
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Königin Luise – hier im Felsenlabyrinth – wirkt dank Künstlicher Intelligenz wieder quicklebendig. Foto: Hochschule Hof

Mit dem 2023 gestarteten Projekt „Timetravel Fichtelgebirge“ wird im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel regionale Geschichte wieder lebendig: Die Besucher können dort ab Herbst 2024 eine virtuelle Zeitreise zu identitätsstiftenden Orten, berühmten Persönlichkeiten und thematischen Identitäts-Ankern im Fichtelgebirge machen – und zwar dank der Hochschule Hof. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht; verknüpft das Museum Vergangenheit und Gegenwart, reale Objekte und virtuelle Anwendungen und vermittelt Heimatkultur und regionale Identität.

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Kooperation zwischen Hochschule und Museum

Federführend betreut wird das Projekt von Professor Michael Zöllner, Leiter der Forschungsgruppe „Interaction und Data Driven Design“ am Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) und Professor für Interaction Design im Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign am Campus Münchberg. Vervollständigt wird das Team durch die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Jan Gemeinhardt und Theresa Gebhardt. „Timetravel Fichtelgebirge“ ist das erste Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Hof und dem Fichtelgebirgsmuseum. Die Kommunikationsdesignstudierenden vom Campus Münchberg konnten bereits im Rahmen der Ausgestaltung von mehreren Ausstellungen für das Richard Wagner Museum in Bayreuth (Spooky Wagner Sound oder Theatrum Mundi) ihr Können und ihre Innovationskraft unter Beweis stellen.

Kulturelle Artefakte in 3D

Zöllner und seine Mitarbeiter erwecken im Rahmen des Projekts mittels Künstlicher Intelligenz (KI) historische Charaktere zum Leben und machen kulturelle Artefakte in 3D erlebbar. Dabei generieren beispielsweise Bildgeneratoren Persönlichkeiten wie Königin Luise und Alexander von Humboldt. Die KI sorgt für Mimik und Mundbewegungen; durch synthetische Stimmen lernen die Charaktere schließlich sprechen. Damit erwachen Porträts zum Leben, erzählen ihre Geschichte und nehmen die Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Zu erleben ist all das mit Hilfe des eigenen Smartphones oder über große Screens und VR-Headsets, die es im Museum gibt.

Für eine möglichst geschichtstreue Konzepterstellung und Umsetzung arbeiten die Kommunikationsdesigner der Hochschule Hof eng mit Historikern zusammen. Das Projekt Timetravel Fichtelgebirge wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Programm Heimat Digital Regional gefördert, heißt es in der Mitteilung weiter.

Besucher stimmen ab

Welche Objekte im Rahmen von „Timetravel Fichtelgebirge“ gezeigt werden – darüber konnten die Museumsbesucher vor Ort oder online zu Beginn des Projekts abstimmen. Zusätzlich zum Erlebnis vor Ort im Fichtelgebirgsmuseum wird ein mobiles Erlebnis-Tool „Timetravel-to-go“ erarbeitet, das beispielsweise in Schulen und bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen kann.

Die Ausstellung im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel startet im November 2024.

Erste Tests präsentiert das Team um Professor Zöllner bereits am 1. August bei der Sommerlounge Fichtelgebirge, die in diesem Jahr in Goldkronach stattfindet.

Für die Vorbereitung arbeiten Michael Zöllner und sein Team viel direkt vor Ort im Fichtelgebirge, beispielsweise im Besucherstollen „Schmutzlerzeche“ und im Besucherbergwerk „Mittlerer Name Gottes“ am Goldberg in Goldkronach oder im Felsenlabyrinth der Luisenburg. Die Stories werden in enger Abstimmung mit dem Museum entwickelt. Die Forschungsgruppe trifft sich wöchentlich zur Besprechung der Fortschritte. Zöllners Part ist die Projektleitung, Koordination und die Entwicklung der Basistechnologien, auf denen die Mitarbeitenden die Stories aufbauen.

Innovatives Konzept

Was dieses Projekt so außergewöhnlich macht? Diese Frage ist laut Zöllner leicht zu beantworten: „Unser innovatives Konzept! Historische Bilder werden mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zum Leben erweckt.“ Ob Ölbild, Kupferstich, ein Foto in Schwarz-Weiß oder auch und Figuren: Alles das wird für den Besucher lebendig, spricht und erklärt. Eine Zeitreise wie man sie aus „Alice im Wunderland“ kennt. „Dabei setzen wir KI verantwortungsvoll, historisch korrekt und nachhaltig ein“, betont Zöllner.

Weiterführende Informationen zum Projekt: www.fichtelgebirgsmuseum.de