Mehr als 290 000 stimmten dabei für Pūteketeke. Auf dem zweiten Platz, mit knapp 13 000 Stimmen, landete der Kiwi, den Comedian Oliver als „eine Ratte, die einen Zahnstocher trägt“, bezeichnet hatte.
Noch mehr kuriose Vögel ausgezeichnet
Die hohe Wahlbeteiligung ließ das Abstimmungsüberprüfungssystem der neuseeländischen Organisation zeitweise abstürzen, sodass sich die Bekanntgabe des Gewinners um zwei Tage verzögerte. Zudem mussten mehrere Tausend gefälschte Stimmen bei der Stimmauszählung verworfen werden. Dazu gehörten 40 000 Stimmen, die von einer einzelnen Person für den Felsenpinguin Tawaki Piki Toka abgegeben wurden. Diesen hatte Oliver bei seinem Auftritt in der „Tonight Show“ als „Hipster-Pinguin“ abgelehnt.
Die Idee hinter dem Wettbewerb ist, mehr Aufmerksamkeit für die in großen Teilen bedrohte Vogelwelt Neuseelands zu schaffen, zu der neben Pūteketeke und dem flugunfähigen Kiwi, der ebenfalls flugunfähige Eulenpapagei Kakapo und der verrückte Bergpapagei Kea gehören. Der Kea zeichnet sich dadurch aus, dass er Verkehrshütchen verrückt, Brieftaschen klaut und Schafe attackiert.
Auch die Sieger früherer Jahre bestachen durch eigenwilliges Verhalten. Einst gewann die Taubenart Kererū, die dafür bekannt ist, vergorene Beeren zu fressen und ab und zu betrunken aus Bäumen zu fallen. Auch der Gelbaugenpinguin, der seltenste Pinguin der Welt, der nicht gerade sozial ist und nur per Schrei mit anderen Artgenossen kommuniziert, stand bereits auf dem Siegertreppchen.
John Oliver ist nicht der erste Ausländer, der versucht hat, die Wahl zu beeinflussen. Auch Hacker aus Australien hatten dies in der Vergangenheit bereits getan. Einmal gab es Spekulationen über die Anzahl der Wählerstimmen aus Russland. Die mehreren Hundert Stimmen aus Russland führten die Organisatoren dann aber auf russische Ornithologen zurück, die sich für die Pfuhlschnepfe einsetzten, die jährlich zwischen den Ländern migriert. Zum Eklat führte vor zwei Jahren, dass sich ein Säugetier den Titel „Vogel des Jahres“ ans Revers heften durfte. Während die Neuseeländer eine Fledermaus mit dem klingenden indigenen Namen Pekapeka-tou-roa feierten, machte sich der Rest der Welt im Internet darüber lustig.
500 Haubentaucherküken geschlüpft
Der diesjährige Sieger, der Pūteketeke, ist wie viele andere Vögel in Neuseeland bedroht. Weniger als tausend Exemplare soll es in der Wildnis geben. Auch im benachbarten Australien geht es der Art nicht besonders gut – hier leben noch rund 2000 Vögel. Allerdings nehmen die Zahlen laut Forest & Bird langsam wieder zu. Eines der erfolgreichen Projekte, das Lake Wānaka Grebe Project, kann auf 15 aktive Nestplattformen verweisen. In den vergangenen zehn Jahren sind dort mehr als 500 Haubentaucherküken geschlüpft.
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