Auch Familienpicknicks am Strand sind beliebt, wo surfende Santas mit Weihnachtsmütze die Wellen reiten. Noch mehr Weihnachtsmänner gibt es bei den sogenannten Santa Pub Crawls, bei denen sich Kostümierte von Bar zu Bar trinken.
KFC-Hype in Japan
Weihnachten ist in Japan - einem Land, das vom Shinto und Buddhismus geprägt ist und wo nur die wenigsten den christlichen Hintergrund von Weihnachten kennen - vor allem eine Zeit des Konsums und Genusses. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit gönnen sich dabei Millionen japanische Familien knusprige Hähnchen der amerikanischen Fast-Food-Kette KFC (Kentucky Fried Chicken), was längst zu einer landesweiten Tradition geworden ist.
Der Dezember ist für KFC in Japan denn auch ein umsatzstarker Monat. Um die speziellen KFC-Weihnachtsgerichte zu bekommen, muss man sie oft lange im Voraus bestellen.
Lottofieber in Spanien
Alljährlich fiebern die Spanier der großen Weihnachtslotterie "El Gordo" (deutsch: der Dicke) entgegen: Am 22. Dezember ist es wieder so weit, dann verfolgen viele Menschen die live aus Madrids prächtigem Opernhaus Teatro Real übertragene Ziehung der Glückszahlen gebannt im Fernsehen und hoffen auf ein Stückchen von dem diesmal 2,7 Milliarden Euro schweren Lottokuchen. Die meisten Lose werden in Spanien verkauft, aber online beteiligen sich auch immer mehr Ausländer.
Die 1812 in Cádiz ins Leben gerufene Lotterie gilt als die älteste der Welt und aufgrund der ausgespielten Gesamtsumme auch als die größte. Allerdings sind die Einzelgewinne nicht so hoch wie in manchen anderen Lotterien, da viele Menschen nur ein Zehntellos - den "Décimo" - erwerben; dafür gibt es aber jede Menge Gewinner. Wer leer ausgegangen ist, hat am 6. Januar noch einmal eine Chance bei einer anderen spanischen Traditionslotterie: "El Niño", die Jesuskind-Lotterie am Dreikönigstag.
Ein Gnom namens Nisse in Norwegen
Familien mit kleinen Kindern stellen in Norwegen an Heiligabend gerne einen Teller mit Haferbrei ("grøt") vor die Tür. Der ist für den Gnom, der dem Volksglauben zufolge im Stall lebt und über die Tiere wacht. Sein norwegischer Name ist Nisse, und von ihm gibt es verschiedene Ausführungen. Bekommt er keinen "grøt", kann der Wichtel den Menschen üble Streiche spielen.
Über die Jahrhunderte hinweg ist die Figur des Nisse mit dem aus Deutschland über Dänemark nach Norwegen gekommenen Weihnachtsmann verschmolzen. Heute ist es der Weihnachtsnisse mit der roten Mütze, der die Geschenke bringt. Wer aber nun den Brei isst, wird für die Kinder wohl ein Rätsel bleiben.
Süßes Brot in Italien
In Italiens Supermärkten stapeln sich alle Jahre wieder die Kartons mit Panettone: Das süße Brot, das eigentlich eher einem Kuchen gleicht, gehört in vielen italienischen Familien unbedingt zur Weihnachtszeit dazu und ist eine eingetragene Marke. Eigentlich kommt der aus Weizensauerteig hergestellte Panettone aus Mailand.
Gebacken wird er mit Rosinen und kandierten Früchten in besonderen Papiermanschetten - das lässt die süße Delikatesse 20 Zentimeter in die Höhe steigen. Für die Nahrungsmittelindustrie bedeutet die Panettone-Tradition ein ausgezeichnetes Geschäft: Mehr als 20 Millionen Stück wurden im vergangenen Jahr verkauft.
Noch mehr Süßes in Frankreich
In Südfrankreich in der Provence gibt es zu Weihnachten den süßen Brauch, 13 Desserts aufzutischen - in Erinnerung an Jesus und seine zwölf Jünger. Während das Weihnachtsessen selbst aufwendig und üppig ist, verlangen die traditionellen Nachtische weniger Aufwand.
Sie bestehen unter anderem aus Nüssen, Feigen, Mandeln und Rosinen sowie Trockenfrüchten, aber genau ist dies nicht festgelegt. Die Tradition besagt, dass jeder ein bisschen von jeder Nachspeise nascht, um im neuen Jahr Glück zu bekommen.