Von Ebersdorf nach Naila Polizei stoppt Raser nach 50 Kilometern Verfolgungsjagd

Keine Fahrerlaubnis, dafür Crystal Meth in der Mittelkonsole: Ein 31-Jähriger flüchtet am späten Dienstagabend von der A 73 mit seinem Audi RS 4, um einer Kontrolle zu entgehen. Dabei rast er mit teils mehr als 200 km/h über die B 303 und B 173.

Erst kurz vor Naila gelang es den Beamten, das Fahrzeug zu stoppen und den Mann am Steuer festzunehmen. Foto: picture alliance/dpa (Symbolbild)

Ein 31-jähriger Pole ist auf der Autobahn 73 vor einer Polizeikontrolle geflohen und lieferte sich anschließend eine gefährliche Flucht über mehr als 50 Kilometer.

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Der Vorfall ereignete sich laut Polizeimeldung am Dienstagabend gegen 23.15 Uhr: Als ihn eine Streife der Verkehrspolizei Coburg kontrollieren wollte, habe der Fahrer eines Audi RS 4 stark beschleunigt und sei weiter in Richtung Suhl geflüchtet. Über die Anschlussstelle Ebersdorf bei Coburg verließ er demnach die Autobahn und setzte seine Fahrt mit teils mehr als 200 Stundenkilometer über die Bundesstraße 303 und B 173 in Richtung Kronach fort.

Mehr als zwei Gramm Crystal Meth

Dabei habe der 31-Jährige mehrere rote Ampeln überfahren. Erst kurz vor Naila sei es den Beamten gelungen, das Fahrzeug zu stoppen und den Mann festzunehmen.

Bei der anschließenden Durchsuchung fanden die Beamten demzufolge in der Mittelkonsole des Fahrzeugs über zwei Gramm Crystal Meth. Zudem ergab ein Schnelltest, dass der Fahrer selbst unter Drogeneinfluss stand. Eine Blutentnahme folgte deshalb im Klinikum Naila. Der Mann war zudem nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis.

Fahrer verliert womöglich Eigentumsrechte am Audi

Gegen den 31-Jährigen werde nun unter anderem wegen eines Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz, verbotenem Kraftfahrzeugrennen, Gefährdung des Straßenverkehrs sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Neben dem Strafverfahren dürfte den Mann ein weiteres Rechtsmittel empfindlich treffen. Die Beamten beschlagnahmten seinen Audi. Als sogenanntes „Tatmittel“ könne dieser gerichtlich eingezogen werden. In diesem Fall würde er seine Eigentumsrechte an dem Wagen verlieren.

Verletzt wurde demnach bei dem Einsatz glücklicherweise niemand, auch an den Polizeifahrzeugen entstand kein Schaden.

Wie GPS-Daten beim Polizeieinsatz halfen

Eine Besonderheit bei der gestrigen Festnahme: Bereits seit über einem Jahr kann die Einsatzzentrale Oberfranken mit Sitz in Bayreuth laut Polizeimeldung auf GPS-Daten der Streifenwägen zurückgreifen und diese per Liveübertragung in einer Weltkarte am Bildschirm mitverfolgen. Mit dieser technischen Möglichkeit habe die Einsatzzentrale auch bei der gestrigen Fahndung die eingesetzten Streifen GPS-gestützt und in Echtzeit koordiniert.

Dadurch konnten die Einsatzkräfte den Fluchtverlauf lückenlos verfolgen und gezielt Sperren sowie Verfolgungspositionen anpassen. Ein Vorgehen, das sich mittlerweile bewährt hat.