Von Mexiko nach Hof „Meine Kinder sagen: Du schaffst das!“

red
Leticia aus Mexiko. Foto: VHS

Die VHS Hofer Land hilft Migranten, in der Region Fuß zu fassen. Heute ­erzählt eine Mexikanerin von ihrem Lebensweg – sie arbeitet sogar bei der VHS.

 
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Hof - Leticia H., 38 Jahre alt, kommt aus Mexiko. Sie ist seit 2013 in Deutschland. Seit zweieinhalb Jahren leben sie und ihr deutscher Ehemann in Hof. Ihn hatte sie in ihrer mexikanischen Heimat am gemeinsamen Arbeitsplatz kennengelernt. Von ihren drei Kindern sind zwei in Mexiko und das Jüngste in Deutschland geboren. Leticia leistet gerade Bundesfreiwilligendienst bei der VHS Hofer Land.

Sie erzählt: „Anfangs war es hier sehr schwer für mich, weil ich noch kein Deutsch sprechen konnte. Ich hatte in Mexiko als Büroassistentin gearbeitet. Mein Beruf hat mir sehr gefallen, aber hier kann ich ihn nicht so einfach ausüben. Mein Mann hat mir geraten, zur VHS zu gehen und mich zu informieren, wie es für mich beruflich weitergehen kann. Ich habe mich dann zu einem Deutschkurs angemeldet. Außerdem wurde mir geraten, das Beratungsangebot MIA der VHS zu nutzen. Es hilft ausländischen Müttern bei der beruflichen Orientierung.“

In der VHS habe sie viel Hilfe bekommen, erzählt Leticia . „Auch im Integrationskurs habe ich viele nette Menschen kennengelernt.“ Seit Kurzem wohnt das Ehepaar in Hof-Krötenbruck. „Dort gefällt es uns sehr, auch mit den Nachbarn verstehen wir uns gut. Mein Deutsch ist noch nicht perfekt, aber sie geben sich viel Mühe, mich zu verstehen. Das ist sehr wichtig für mich!“

Ihre Berufssuche schildert die 38-Jährige: „Zuerst wollte ich irgendwo arbeiten, egal was. Zu Hause war mir langweilig, ich wollte Kontakt mit anderen Menschen. Aber im VHS-Integrationszentrum hat man mir davon abgeraten und mich darin unterstützt, einen Beruf zu finden, der mir wirklich Spaß macht.“ So beschloss sie, eine Ausbildung zur Kinderpflegerin zu machen. „Ich war ein paar Mal im Hofer Mütterclub und habe geholfen – das hat mir sehr gut gefallen. Auch in das VHS-Projekt ,Kita-Einstieg‘ durfte ich hineinschnuppern. Jetzt leiste ich hier einen Bundesfreiwilligendienst.“

Im März wiederholt sie ihre B 2-Deutschprüfung, die sie beim ersten Mal nicht bestanden hat. „Ich wollte damals fast aufgeben. Meine Kinder aber geben mir viel Kraft. Sie sagen: Mama, du schaffst das! Und das werde ich.“ Nach der Prüfung möchte sie mit der Ausbildung zur Kinderpflegerin starten.

Der VHS-Kurs „Leben in Bayern“ habe ihr viele Informationen über Bildung vermittelt. „Er ist sehr wichtig für Eltern. Er gab viele Tipps, auch bei Problemen mit den Kindern. Ich kann nur raten, Integrationsangebote anzunehmen.“ Ihr hat es sehr geholfen, als die Kinder in einen Sportverein eintraten. „Dort hatte ich sofort Kontakt zu anderen.“ Nun will die Familie bleiben. „Das Bildungssystem in Deutschland ist sehr gut für unsere Kinder. Wir fühlen uns sehr sicher, sind glücklich. Trotzdem vermisse ich meine Heimat Mexiko und meine Verwandten sehr.“ red

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