Von Selb nach Spielberg Disput um Radweg

Um die Ausgleichsflächen und den Grunderwerb für den Radweg nach Oberweißenbach sind Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch und SPD-Fraktionssprecher Walter Wejmelka übers Kreuz gekommen. Foto: picture alliance/dpa/Martin Schutt

SPD-Sprecher Walter Wejmelka und Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch streiten sich über das Vorgehen beim Ankauf von Ausgleichsflächen.

 
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Die Frage, wie es beim Radweg von Selb über Oberweißenbach in Richtung Spielberg weitergehen soll, hat in der jüngsten Stadtratssitzung zu einem Streit zwischen dem SPD-Sprecher Walter Wejmelka und Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch geführt. Nachdem Wejmelka angesichts des stockenden Fortgangs beim Ankauf von Ausgleichsflächen eine alternative Route durch Mittelweißenbach vorgeschlagen hatte, warf ihm OB Pötsch Unprofessionalität vor.

Grundsätzlich soll der Radweg entlang der Staatsstraße von Selb in Richtung Westen führen. Allerdings benötigt die Stadt für den Bodenerwerb auf der geplanten Strecke Ausgleichsflächen für die Grundbesitzer. Die sucht sie schon seit geraumer Zeit. Genau darauf zielte Wejmelkas Anfrage ab: Eben weil es schwierig sei, Ausgleichsflächen zu bekommen, stelle sich die Frage nach einer alternativen Routenführung durch Mittelweißenbach. Eine diesbezügliche Anfrage der SPD sei von der Stadt ablehnend beantwortet worden, weil die Förderrichtlinien nur bei einer Trassenführung entlang der Staatsstraße griffen. Wie Wejmelka sagte, habe man sich an das bayerische Verkehrsministerium gewandt und eine anderslautende Antwort bekommen, nach der eine abweichende Trassenführung in gewissen Fällen sehr wohl gefördert würde. „Nach unserer Einschätzung wäre die geplante Trasse die erste Wahl, wir sollten aber signalisieren, dass wir auch Alternativen hätten“, sagte Wejmelka.

Stadt führt Verhandlungen

„Diese Anfrage konterkariert unsere Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern“, machte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch seinem Unmut Luft. Immerhin habe der Stadtrat entschieden, dass der Radweg straßenbegleitend gebaut werden soll. Das Staatliche Straßenbauamt habe daraufhin geplant und übernehme auch die Kosten. Die Stadt habe sich bereit erklärt, die Grundstücksverhandlungen zu führen. Allerdings wolle man vor den Verhandlungen eben die Ausgleichsflächen vorweisen können. Deswegen sei man auf der Suche, die allerdings noch nicht erfolgreich gewesen sei. Wenn nun ein Verhandlungspartner höre, dass es vielleicht eine andere Lösung gibt, „konterkariert das unsere Bemühungen massiv“.

Der Stadtrat habe bei der Planung einen Umweg über Mittelweißenbach aufgrund der Strecke und der Steigung eben vermeiden wollen. „Es ist unprofessionell, jetzt über einen Plan B zu diskutieren.“

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