DGB fordert Entlastungen
Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte, deswegen den Grundfreibetrag in der Einkommenssteuer auf mindestens 12 800 Euro zu erhöhen. "In einer solchen Zeit der Krisen kann es nicht allein der Lohnpolitik aufgebürdet werden, Kaufkraftverluste zu verhindern und soziale Härten abzufedern", sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi der Funke-Mediengruppe. Überdies forderte sie einen Preisdeckel für den "Grundbedarf" bei Strom und Gas.
Bundessozialminister Hubertus Heil warnte, der Staat könne nicht alles für alle ausgleichen. "Ich sehe ganz grundsätzlich keine Spielräume, Menschen zu entlasten, die ein sehr hohes Einkommen haben", sagte der SPD-Politiker dem "Stern". Er sei aber offen, über eine gezielte Entlastung unterer und normaler Einkommen zu reden. "Wir müssen die Folgen der Preisentwicklung gezielt für die Menschen abfedern, für die sie wirklich eine existenzielle Bedrohung ist."
CDU-Politiker Jung für Energiespar-Aktionen
Der stellvertretende CDU-Chef Andreas Jung schlug einen gemeinsamen "Kraftakt" von Bund, Ländern und Kommunen vor. Dabei müssten öffentliche Gebäude Vorbild sein. Dort müsse ab sofort bei Kühlen, Heizen und Beleuchtung strikt gespart werden - "vom Kanzleramt in Berlin bis zum Rathaus um die Ecke", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Da komme "richtig was zusammen".
Der Bund der Steuerzahler und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft warnten die Koalition davor, die Schuldenbremse im kommenden Jahr erneut auszusetzen. Sie sei kein beliebiges politisches Symbol, sondern Ausdruck eines fairen Miteinanders der Generationen und einer tragfähigen Haushaltspolitik, sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, der Funke-Mediengruppe. Er forderte, dass die Koalition wie vereinbart überflüssige, unwirksame und klimaschädliche Subventionen und Ausgaben abbauen müsse.