Vorbeugende Maßnahme in Kulmbach Spritzaktion gegen den Eichenprozessionsspinner

red
  Foto: /Eichenprozessionsspinner_Thaumetopoea processionea

In den Jahren 2019 und 2020 war die Aktion sehr erfolgreich. Gartenarbeiten waren uneingeschränkt möglich.

 
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Kulmbach - Die Eichenprozessionsspinner sind auch heuer wieder ein drängendes Thema. Die Stadt wird, wie bereits im Frühjahr 2019 und 2020, vorbeugend im Stadtgebiet gegen den Allergien auslösenden Schädling vorgehen, so eine Pressemitteilung. Die letzten Spritzaktionen waren sehr erfolgreich. Keine der behandelten etwa 2000 Eichen war von den Raupen befallen. Gartenarbeiten sowie der Aufenthalt im Garten und unter den Bäumen waren so ungestört möglich.

Der Eichenprozessionsspinner ist zunächst ein unscheinbarer Schmetterling, der bis zu zwei Kilometer weit fliegen kann und im August an den Eichen seine Eier ablegt. Selbst wenn die Eichen im Stadtgebiet befallsfrei waren, fliegen die Falter von weiter her an und legen dort ihre Eier ab. Deshalb ist mit einem erneuten Auftreten der Raupen zu rechnen.

Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln sich die Brennhaare, die sich von der Raupe weg am Baum verteilen, vom Wind verweht werden und bei Berührung aufbrechen. Sie enthalten ein Eiweißgift, das stark juckende, entzündliche Ausschläge verursacht und die Schleimhäute stark reizt. Bei vielen Bürgern sind in den letzten Jahren massive gesundheitliche Beschwerden aufgetreten.

Da die Eichen in diesem Jahr etwas später austreiben, wird die vorbeugende Behandlung der Bäume von dieser Woche an bis voraussichtlich Mitte Juni erfolgen. Die dafür eigens angeschaffte Vernebelungsspritze ist in der Lage, den Sprühnebel – ein Gemisch aus dem Spritzmittel Neem Protect und Wasser-, bis in Baumkronen zu bringen.

Wie in den Jahren davor werden erfasste Eichen in Privateigentum, die von der Straße aus erreichbar sind, mit Einverständnis der Eigentümer mit gespritzt. Alle Eichen, die im letzten Jahr behandelt wurden und für die 2020 ein Einverständnis vorlag, werden auch in diesem Jahr angefahren. Dies ist sinnvoll, damit die Raupen nicht von unbehandelten Bäumen auf bereits behandelte Bäume übersiedeln, wenn sich das Spritzmittel abgebaut hat oder nicht mehr wirkt. Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge im Stadtgebiet ist die Spritzung weiterhin kostenfrei. Das Mittel Neem Protect stammt aus ökologischem Landbau und wird aus dem Pflanzensaft des tropischen Neembaumes gewonnen. Es ist für Menschen nicht gesundheitsgefährlich und auch für Bienen nicht schädlich. Da der Austriebszeitpunkt der Eichen bei der derzeitigen Witterung sehr unterschiedlich ist, müssen Straßen und Stadtteile mehrmals angefahren werden. red

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