Vortrag in Kasendorf Ex-Audi-Manager über die schöne neue Arbeitswelt

Werner Reißaus

Die individuellen Bedürfnisse spielen bei der Wahl des Arbeitgebers eine bedeutende Rolle. Gerade der jungen Generation sei es wichtig, dass sie einen Sinn in ihrer Tätigkeit sieht. Was heute noch zählt, erklärte ein Ex-Audi-Manager bei einem Vortrag in Kasendorf.

 
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Unternehmer mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Harry Weiß (links), im Gespräch. Weiter nach rechts Michael Otte, Michael Trautmann und Franken-Maxit Geschäftsführer Hans Dieter-Groppweis. Foto: Reißaus

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Und das nicht nur bei Weltkonzernen in München, Frankfurt und Berlin, sondern auch bei mittelständischen Konzernen im Kasendorfer Ortsteil Krumme Fohre. Dort hatten die beiden Unternehmen Richter Steuerungstechnik und „W.E.T.“ den ehemaligen Audi-Manager und Experten für „New Work“, Michael Trautmann, zu einem Vortrag eingeladen.

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Gerade die jüngere Generation wolle nicht in einem Hamsterrad gefangen sein, in der die Arbeit das Leben bestimmt und Zeit für Familie, Freunde und sich selbst auf der Strecke bleibt, erklärte der Experte. Die Frage nach den eigenen, individuellen Bedürfnissen werde laut. Man sei zwar nach wie vor bereit, hart zu arbeiten – allerdings zu anderen Bedingungen und mit der Prämisse, dass was man tut, richtig und wichtig ist.

Wünsche und Bedürfnisse der Belegschaft

Ein Beispiel für die gelungene Umsetzung der „New-Work-Philosophie“ sei die Planung und Umsetzung des im April 2022 fertiggestellten neuen Verwaltungsgebäudes der beiden mittelständischen Unternehmen, die unter dem gemeinsamen Dach der Holding Inuwat stehen. Als vor zwei Jahren der Entschluss für den Neubau gefasst wurde, sei von Anfang an klar gewesen: Das Gebäude soll nicht den Geschmack der Geschäftsleitung treffen, sondern zu einem Raum werden, in dem sich die Mitarbeiter treffen, wohlfühlen und dadurch dann auch effektiver arbeiten können. „Deshalb wurden alle Mitarbeiter einzeln nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt und in Architektur- und Designfragen mit einbezogen“, erklärt Geschäftsführer Michael Otte.

Das hätte zur Folge gehabt, dass mitten im Bau der Grundriss noch einmal geändert werden musste, um der Belegschaft kleine Besprechungs- und Rückzugsräume zu ermöglichen. Doch der Aufwand habe sich gelohnt, binnen weniger Monate sei „ein modernes Bürogebäude entstanden, das in der Region durchaus seinesgleichen sucht.“

Arbeit braucht Begegnung

Auch Michael Trautmann zeigte sich bei seinem Besuch von dem Ergebnis überzeugt. „Es braucht Räume, in denen sich Menschen treffen. Nur durch Begegnung und Menschlichkeit kann man auch kreativ sein – und das ist hier mehr als gelungen“, sagte der Experte. Nach einer Führung über das Firmengelände nahm sich Trautmann die Zeit für einen exklusiven Vortrag, zu dem Mitarbeiter, Freunde und Partner der Unternehmen eingeladen wurden. Dabei nahm er die Zuhörer mit auf die Reise „New Work“, auf der er sich seit mittlerweile sechs Jahren befindet und zeigte anhand von vielen verschiedenen Praxisbeispielen, wie Arbeit zu etwas werden kann, das Menschen stärkt, anstatt sie zu schwächen. In lockerer Atmosphäre nutzen die Teilnehmer die Chance, sich über das Gehörte auszutauschen und Michael Trautmann persönlich kennenzulernen.

Michael Trautmann war geschäftsführender Partner bei Springer & Jacoby und als Global CMO jüngster Topmanager bei Audi. Heute begleitet er Unternehmen, Marken und Menschen dabei, an ihrer Ausrichtung zu arbeiten. Seine Erfahrungen in diesem Bereich hat er in seinem Buch „On The Way to New Work“ zusammengefasst.