Im vergangenen Jahr war Söder mit der Botschaft „Wagner geht nur mit Wagner“ vors Publikum getreten, am Donnerstagabend bekräftigte er: „Wagner bleibt auch Wagner“. Riesenbeifall für diesen Schuss gegen Claudia Roth, die bei ihrer Ankunft auf dem Roten Teppich zur Premiere am Donnerstagnachmittag ausgebuht wurde. „Wenn man ein Festival entkernt, wenn man eine Spielstätte entweiht, tut man es damit, indem man die Tradition völlig wegnimmt“, so Söder. Man könne manches verändern, aber „Wagner muss Wagner bleiben“. Und: „Was in Bayern gespielt wird, wird auch nicht in Berlin bestimmt.“ Tosender Beifall. Allerdings war Roth längst zurückgerudert. Der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte sie gesagt: „Natürlich steht Bayreuth für Wagner und Wagner für Bayreuth.“ In Bayreuth Wagner zur Aufführung zu bringen, sei natürlich der „grundlegende Markenkern“ dieses einzigartigen Festivals, „und daran will ich selbstverständlich nichts ändern.“