Den Angaben zufolge waren am Montagabend insgesamt rund 326 Hektar betroffen - eine Fläche so groß wie etwa 457 Fußballfelder. Neue Angaben zur Fläche macht die Einsatzleitung nicht. Am Dienstag breitete sich der Waldbrand laut Einsatzleitung nur mäßig aus.
„Die Feuer vernichten wertvolle Natur“
Dort, wo Ranger normalerweise Naturfreunde durchs Gelände führen und den „Urwald von morgen“ erklären, ist die Sorge um die Pflanzen und Tiere groß. „Der Förster hatte Tränen in den Augen“, erzählt Lindner-Klopsch.
Der Waldbrand bei Jüterbog ist aus Sicht des Eigentümers der Fläche ein großer Rückschlag für die Entwicklung des Wildnisgebietes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz. „Die Feuer auf den Wildnisflächen vernichten wertvolle Natur“, teilte die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf Anfrage mit.
Das ehemalige militärische Areal bei Jüterbog im Eigentum der Stiftung ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dort soll sich die Natur wieder frei zur Wildnis entwickeln, das bedeutet, es finden auf dem Großteil des Gebietes keine Eingriffe statt.
Jedoch wurde der Waldbrandschutz mit Hilfe von Landesgeldern mit breiten Wegen und Schneisen ausgebaut. „Das ermöglicht es uns nun, das Feuer gefangen zu halten und die Ortschaften zu sichern“, sagt der Geschäftsführer der Naturlandschaften-Stiftung, Andreas Meißner.
Gefahr für die landschaftliche Vielfalt
Er ist überzeugt, dass die Feuerwehr auch in den nächsten Tagen weiter im Einsatz sein werde, um ein Überspringen des Feuers bei möglichem starken Wind zu stoppen. „Das Feuer läuft ran an das Brunftgebiet der Rothirsche“, meint er am Dienstag beunruhigt.
Brände auf Wildnisflächen seien eine Gefahr für die landschaftliche Vielfalt und zerstörten die Lebensgrundlagen vieler Tiere, sagt seine Stiftung. Im Wald würden Wurzeln und Humusschichten verbrennen und mit ihnen darin lebende Würmer und Insekten. „Und selbst wenn Dachse, Füchse, Baummarder und Rehe Glück haben und rechtzeitig flüchten können, hat das Feuer ihren Lebensraum zerstört und unbewohnbar gemacht.“ Langsame Amphibien wie Frösche, Schlangen und Eidechsen würden verbrennen, schilderte die Stiftung. In dem Schutzgebiet leben demnach auch Wölfe, Fischotter, die Bechsteinfledermaus und der Wiedehopf.